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LaBrie, James - Elements Of Persuasion
Wäre ich jetzt Rapper würde ich einfach mal behaupten, dass Dream Theater - Sänger James LaBrie bei seiner Stammband ganz schön gedisst wird. Zumindest wenn man die Aussagen seiner Mit-Musiker so liest oder hört könnte man fast meinen, sie nehmen ihren Sänger nicht ganz ernst und sehen ihn als Musiker zweiter Klasse. Gott sei Dank stört sich Herr LaBrie nicht übermäßig daran und beweist mit seinen Solo-Projekten (wer's nicht weiß: James LaBrie hat unter dem 'Pseudonym' MULLMUZZLER - siehe auch meine Reviews - bereits zwei ganz tolle Solo-Alben rausgebracht) immer wieder das Gegenteil. Und auch 'Elements Of Persuasion' zeigt die Vielseitigkeit des Mannes mehr als deutlich. Metal-Kracher wie der Opener 'Crucify' (der auf jedem Dream Theater - Album Platz finden würde), das elektronisch angehauchte 'Freak', etwas getragenere, bombastischere Songs wie z.B. 'Invisible', komischere Sachen wie 'Lost' oder auch ruhige Teile wie bei 'Smashed' oder 'Slightly Out Of Reach' machen den Silberling nicht mal eine Sekunde langweilig und so vergehen fast 67 Minuten wie im Flug. Wer die Stimme von James LaBrie mag und - wie ich - der Meinung ist, dass der Mann bei Dream Theater viel zu wenig singen darf, sollte sich 'Elements Of Persuasion' unbedingt zulegen. Eine nicht immer leicht verdauliche aber tolle Sache.
LaBrie, James - Impermanent Resonance (VÖ: 26.07.2013)
Puh ... auch die zweite Solo-Scheibe von Dream Theater - Sänger James LaBrie unter seinem eigenen Namen ist teilweise ein ganz schönes Brett. Schon der Opener ‘Agony’ geht ganz schön zur Sache und wenn das ‘fast Gegrunze’ von Matt Guillory (der hier eigentlich Keyboards spielt) nicht wäre, wäre das ein voll fetter Dream Theater Song. Und das ist eigentlich das Einzige was mich an ‘Impermanent Resonance’ durchweg stört ... die Growls, die eigentlich jeden Song auf dem das vorkommt kaputt macht. Sonst wäre die Scheibe richtig genial, auch wenn sie manchmal auch ganz schön ins poppige abdriftet. Trotzdem ist der Silberling richtig gut und kann Freunden der Stimme von James LaBrie nur ans Herz gelegt werden. So gut singen darf er bei seiner Stamm-Band leider nicht.
LaBrie, James - Static Impulse
Dream Theater-Sänger James LaBrie darf ja bei seiner Stamm-Band nicht wirklich viel singen und seine Parts sind dann doch immer wieder sehr ‘einfach’. Deswegen habe ich mich auch wieder gefreut, als ich die neueste (und somit glaube ich zweite) Solo-Scheibe von ihm im Player hatte. Denn schon auf seinem Erstlings-Solo-Werk (siehe meine Review) hat er mich mehr als überzeugt. Und ‘Static Impulse’ ist noch einen Ticken härter geworden. Was auch an Schlagzeuger Peter Wildoer liegt, der in paar geile Growls parat hat (scheint wohl grad modern zu sein). Und auch Keyboarder Matt Guillory, der übrigens zusammen mit James LaBrie die Songs geschrieben hat, steht dem Keyboard-Spiel von Dream Theater (egal aus welcher Phase) in nichts nach. Schon der Opener ‘One More Time’ haut voll ins Ohr mit all dem was ich grad beschrieben habe. Einfach nur fett. Gitarrist Marco Sfogli hat auch richtig geniale Momente und darf sich austoben. So möchte ich ‘Static Impulse’ auf der einen Seite als ‘Dream Theater Light’ bezeichnen (weil die Songs weder so kompliziert noch so lang sind als die meisten Sachen von DT) aber auch als eine Art Weiterentwicklung, weil’s doch ziemlich heavy ist. Lediglich eine Ballade ist auf der Scheibe drauf (Coming Home) ... aber die ist auch richtig gut. Auf dem limitierten Digi-Pack ist dann noch ne Demo-Version (von Jekyll Or Hyde) und ein alternativer Mix (von eben diesem Coming Home) drauf ... darauf kann man meiner Meinung nach aber locker verzichten. Die ‘normale’ Version reicht also locker aus. Die aber muss man sowohl als Dream Theater - Fan als auch als Liebhaber fettem Metal (dem auch ein paar Growls nichts ausmachen) unbedingt haben. Prima gemacht!
Lachaise - Silent Cries For Help
Die italienische Band 'Lachaise', übrigens benannt nach dem Pariser Friedhof Père Lachaise, auf dem auch z.B. Jim Morrison begraben ist, war mir bis dato völlig unbekannt. Klar, 'Silent Cries For Help' ist ja auch das Debut-Album der Band um die Sängerin Annalisa Monticelli. Alle Songs wurden geschrieben von Keyboarder Nico Tonetto. Und somit ist eigentlich auch schon recht viel über die Musik erzählt. Weiblicher Gesang, der mich lustigerweise auf jeden Fall mal beim Opener 'That's Enough' an Steffi Lesic von 'Into Exit' erinnert und keyboardteppich-geschwängerter Gothic-Rock mit ein paar recht fetten Gitarren zwischendurch. Eine gewisse Affinität zu Bands wie Evanesence oder auch Lacuna Coil (um einen Vergleich im 'eigenen Land' Italien zu suchen) ist da nicht von der Hand zu weisen. In der Band-Info ist zwar auch noch was von 'Within Temptation' geschrieben, aber diese Ähnlichkeit habe ich jetzt ehrlicherweise nicht heraushören können. Auf jeden Fall hat Songschreiber Nico Tonetto, auch genannt 'Suspiria', ein feines Händchen für eingängige Melodien, die einem teilweise nicht mehr aus dem Kopf gehen. Freunde des entsprechenden Genres werden an 'Lachaise' sicher ihre Freude haben. Mehr Infos gibt es auf der Band-Homepage.
Lacrimosa - Echos
Lange habe ich mir überlegt, ob ich von der neuen Lacrimosa-CD überhaupt eine Review auf meine Seiten bringen soll, denn bis jetzt dachte ich, die Band wäre eine dröge Gothic- (oder Dark Wave oder weiß der Geier wie man das nennt) Band, bei der die 'wahren Fans' des Nachts auf den Friedhof gehen und Gräber ausbuddeln. Und wenn man sich die Bilder im Booklet von Lacrimosa-Chef Tilo Wolff und seiner Sanges-Gespielin Anne Nurmi so anschaut, wird dieses Vorurteil eher bestärkt. Aber ich nehme hiermit alles zurück, was ich bis jetzt über diese schweizer Formation gedacht habe. Mit 'Echos' haben sie ein (Fast-) Meisterwerk abgeliefert, das zwar überhaupt nicht in die Prog-Ecke passt, aber trotzdem Beachtung verdient. Die Scheibe beginnt mit dem knapp 13-minütigen klassischen 'Kyrie', das alleine schon den Kauf der CD rechtfertigen würde. Grandiose Sache. Eher gewöhnungsbedürftig ist dann halt der 'Sprechgesang' von Tilo Wolff und die etwas doch sehr geschwollenen deutschen Texte auf den nächsten Liedern, die aber teilweise voll fett mit ein paar harten Gitarrenriffs untermalt sind. Eine weitaus bessere Stimme hat da Anne Nurmi, die aber leider etwas zu wenig singen darf. Die CD endet in 'Die Schreie sind verstummt', einem 'Requiem für drei Gamben und Klavier', das auf 12 1/2 Minuten nochmal zeigt, wie genial Lacrimosa (zumindest auf dieser Scheibe ... andere kenne ich nicht) Musik machen. Jeder halbwegs musikinteressierte Leser sollte sich echt überwinden und sich diesen Silberling mal reinziehen. Würde mich interessieren, ob jemand aus der Prog-Ecke meine Meinung teilt.
Lacuna Coil - Unleashed Memories
Aus dem Hause 'Century Media' (mit Zugpferd The Gathering) gibt's ne relativ neue Band namens 'Lacuna Coil', die nach den Namen der Bandmitglieder wohl offensichtlich aus Italien stammt. Und die Jungs um Sängerin Cristina Scabbia müssen sich wirklich nicht vor The Gathering fürchten. Musikalisch finde ich 'Lacuna Coil' fast noch einen Tick besser (weil nicht ganz so getragen). Zehn rockige Songs, die auch noch hervoragend und fett produziert wurden (bei der Gelegenheit möchte ich mich schon mal bei meinen Nachbarn dafür entschuldigen, daß bei diesem genialen wabernden Bass Eure Gläser in der Vitrine scheppern). Wirklich hoffnungsvolle Newcomer und eine CD, die auch nach mehrfachem hören nicht langweilig wird.
Lacuna Coil - Comalies
The Beauty and a lot of beasts. Beim Blick auf das Band-Foto im Booklet von 'Comalies' fällt mir da echt nichts anderes ein. Die bildhübsche Sängerin Cristina Scabbia umrahmt von Langhaarbezopften und kahlrasierten Ziegenbartträgern. Aber entscheidend ist ja die Musik. Und da muss ich ohne Einschränkung zugeben, dass im Vergleich zum letzten Album (und ersten Durchbruch) 'Unleashed Memories' noch mal ein Brikett an Professionalität draufgelegt wurde. 'Comalies' ist absolut perfekt und fett produziert und musikalisch haben sie die Abgrenzung zum früheren Century Media - Zugpferd 'The Gathering' geschafft. Das ist 'getragener' Metal vom Feinsten und der Gesang von Cristina Scabbia passt einfach dazu. Klasse Scheibe und ein Kauftipp für alle Freunde von The Gathering und Co.
Lake Of Tears - Black Brick Road
Auch wenn ich über die Schweden-Combo 'Lake Of Tears' bis jetzt noch nichts auf meiner Homepage geschrieben habe, gehörten die Jungs trotzdem und vor allem wegen ihren zwei obergenialen Alben 'A Crimson Cosmos (1997)' und 'Forever Autumn (1999)' zu meinen Lieblingen im melodischen Hard Rock-Sektor (man könnte sie ja auch als 'Metallica für Arme' bezeichnen). Im Jahr 2002 gab's dann noch einen eher mäßigen Output ('The Neonai') und die Band wurde aufgelöst. Umso überraschender ist jetzt im Jahr 2004 die Scheibe 'Black Brick Road', die fast in Originalbesetzung (nur Keyboarder Christian Saarinen fehlt jetzt ganz ... war aber auch auf 'The Neonai' schon nicht mehr dabei) und aus mehr oder weniger heiterem Himmel auf den Markt gekommen ist. Und auf dem 2004er Summer-Breeze-Festival haben die Jungs auch einen mächtig guten Eindruck hinterlassen. Verlernt haben sie nichts und musikalisch geht's auch im Stile von 'Forever Autum' weiter (leider ohne einen so richtigen Überflieger wie seinerzeit 'To Blossom Blue'). Etwas enttäuschend ist die Spielzeit von lediglich knapp über 39 Minuten. Aber macht nix ... besser als gar keine Lake Of Tears - CD mehr. Freunde der Band können bedenkenlos zugreifen.
Lana Lane - Secrets of Astrology
Die 'American Queen of Progressiv Rock' (sorry, aber steht auf der CD drauf) liefert ein hörbares Album ab, das allerdings nicht an den Vorgänger 'Queen of the ocean' rankommt.
Lesern die von Lana Lane noch nichts gehört haben wird deshalb der Vorgänger empfohlen.
Lana Lane - Ballad Collection
Unter dem Titel 'Ballad Collection' verbirgt sich keineswegs eine Best-Of-CD mit seichten Songs. Die Doppel-CD (Special Edition) beinhaltet vielmehr die 1998 nur in Japan veröffentlichte 'Ballad Collection I' sowie eine im Jahr 2000 neu aufgenommene CD (sozusagen Part II). Neben einigen Eigenkompositionen im bekannten Lana-Lane-Stil befinden sich auf beiden CDs überwiegend Cover-Versionen von sehr bekannten (Goodbye yellow brick road von Elton John oder If Everyone was listening von Supertramp) bis mir bis dato unbekannten (Nether Lands von Dan Fogelberg oder Autumn Leaves aus dem Jahre 1947) Songs. Absolut grandios ist das Marillion-Cover von 'Seasons End' (ohne die Vocals von Steve Hogarth klingts halt gleich viel besser), der Tom Waits-Klassiker 'Innocent when you dream', 'Stardust' (von den Rocket Scientists) sowie die bereits genannten Songs von Elton John und Supertramp. Aber der Rest ist auch vom Feinsten.
Lana Lane - Garden Of The Moon (Special Edition)
Die 1998er-CD 'Garden Of The Moon' gibt es jetzt (Anfang 2002) als limitierte Doppel-CD. Auf die 'Garden Of The Moon' möchte ich gar nicht lange eingehen, da die jeder Lana Lane - Fan sowieso im Regal stehen hat. Sie ist ja auch zweifellos eine der besten Lana Lane - CDs. Die Bonus-CD, betitelt mit 'Echoes And Bonus Tracks', ist dann ein Sammelsurium der zwei EP's 'Echoes From The Garden' und 'Echoes From The Ocean'. Und wie der Name schon sagt, gibt es hier dann Remixe von 'Frankenstein Unbound' (genial), 'Escher's Staircase' (eines der besten Lana Lane-Stücke), 'Seasons', 'Without You', 'Let Heaven In', 'Evolution Revolution' und 'Reverie', ein Live-Stück ('Symphony Of Angels' mit den Rocket Scientists) sowie zwei neue Stücke ('Leaving Stardust' und das Bowie-Cover 'This Is Not America'). Über den Sinn oder Unsinn dieser Veröffentlichung kann man sich natürlich streiten. Aber da die Original-Garden Of The Moon sogut wie nicht mehr zu bekommen ist (außer natürlich als schweineteuere Japan-Pressung), lohnt es sich natürlich für alle, die die CD noch nicht haben. Alle anderen können auch darauf verzichten.
Lana Lane - Project Shangri-La
Schon wieder eine neue Lana Lane - CD. Eigentlich ist das ja erfreulich, aber der guten Frau (und ihrem Lebensabschnittspartner Erik Norlander) ist leider nicht viel Neues eingefallen. Und mir fällt zu dieser CD auch nicht viel ein. Alles wie gehabt, nur alles auch etwas langweiliger. Bestimmt keine schlechte Scheibe, wenn man von Lana Lane nicht schon die besseren Outputs ('Queen Of The Ocean' oder 'Garden Of The Moon') hätte. Und der Höhepunkt an Peinlichkeit ist die Cover-Version von 'Time To Say Goodbye', gesungen in einem grausamen Italienisch (im Duett mit einem gewissen Mark Boals ... wer immer das auch sein mag). Liebe Lana, bitte bitte lass Dir doch bis zur nächsten Veröffentlichung einfach mehr Zeit und bring mal wieder eine richtig geniale Scheibe auf den Markt. Für dieses wirklich nur durchschnittliche Teil gibt's von mir keine Kaufempfehlung.
Lana Lane - Curious Goods (Special Edition)
Und noch eine Wiederveröffentlichung von US-Prog-Göttin Lana Lane. Dieses Mal gibt's die 1996er-CD 'Curious Goods' als limitierte Doppel-CD. CD1 ist 'Curious Goods' neu eingesungen mit neuen Keyboard-Parts. CD 2 beinhaltet die Original-CD von 'Curious Goods'. Also eigentlich nicht wirklich das, was man unbedingt braucht. Einziger Unterschied ist, dass auf CD1 anstatt 'Do It Again' (von Steely Dan) der James Bond - Song 'You Only Live Twice' verwurstet wurde. Ach ja ... auf Curious Goods sind die Überhämmer von Lana Lane 'Eschers Staircase' und 'Symphony of Angels' drauf. Alleine deswegen lohnt sich der Kauf, wenn man die Scheibe noch nicht hat. Sicher eine der besseren Lana Lane - CDs.
Lana Lane - Covers Collection
Da es ja gerade 'In' ist, in schöpferischen Pausen (oder soll man sagen in Zeiten der Einfallslosigkeit ?) altbekannte Songs nachzusingen, hat sich auch Lana Lane an ein paar mehr oder weniger bekannte Songs gewagt und teilweise sich auch der Majestätsbeleidigung strafbar gemacht. Lana Lane - Kenner wissen ja, dass Sie auch auf ihrer 'Ballad Collection' einiges an Fremdmaterial verbraucht hat. Trotzdem ist KEIN Song dieser Scheibe auf der 'Covers Collection' vertreten ... also hier schon mal Entwarnung. Diese CD ist keine Zweitverwertung von schon bekanntem Zeug. Nun aber zu den Songs. Die Scheibe beginnt mit 'The Wall' von Kansas und diese Version möchte ich mal als rundum gelungen bezeichnen. Nahe am Original aber richtig gut gesungen. 'Kashmir' (Led Zeppelin) ist dann die oben erwähnte Majestätsbeleidigung. Sowas macht man nicht !!! Unbekannt aber ganz gut ist dann 'Soaring' von der US-Band 'Aviary' (kennt wohl keiner). 'Hold Your Head Up' (von Argent) hat Fish auf seiner 'Songs From The Mirror - CD' weitaus besser gesungen. Toll ist dann 'Innocence' von Enuff Z'nuff (einer übrigens richtig geilen Melodic Rock Band). Das absolute Highlight kommt dann mit dem Samenzieher 'I'll See You In My Dreams' der total verkannten US-Band 'Giant', einer einfach sensationellen Ballade. Queen darf natürlich auch nicht fehlen und ist mit dem eher unbekannten 'Don't Try So Hard' (ich glaube von der Innuendo-Scheibe) vertreten. Naja. Ganz nett. 'Northern Light' (TNT), 'Still Loving You' (Scorpions) und 'Weep In Silence' (Uriah Heep) folgen ziemlich unauffällig. Am Ende dann noch ein Highlight mit 'Stargazer' von Rainbow. Als Musiker wurden dann wieder mal die Jungs verpflichtet, die bei Ehemann Erik Norlander gerade im Studio waren, also die üblichen Verdächtigen von natürlich Erik Norlander über Mark McCrite und Gregg Bissonette bis zu Neil Citron, Nick D'Virgilio und Arjen Lucassen. Wer Lana Lane mag, wird die Covers Collection lieben. Alle anderen sollten vielleicht lieber die Finger davon lassen. Ich finde sie ziemlich gemischt von langweilig bis schlicht genial.
Lana Lane - Return To Japan
Meines Wissens gibt es ja in Europa noch keine (offizielle) Live-CD der 'Queen Of Symphonic-Prog' Lana Lane. Deswegen wurde es echt mal Zeit, auch hier eine Live-Scheibe zu veröffentlichen. Und da Lana Lane offensichtlich in Japan die meisten Fans hat (wie man unschwer an dem Beifall auf der CD erkennen kann ... da waren wohl mehr Leute auf den Konzerten wie üblicherweise bei uns), sind die Aufnahmen der ersten CD ('Return To Japan' ist eine Doppel-CD) von 2 Konzerten in Japan aus den Jahren 1999 und 2002. Geboten wird ein mehr oder weniger interessanter Querschnitt des Schaffens von 'Escher's Staircase' bis 'Project Shangri La' in recht guter Live-Qualität. Insgesamt sind das dann 16 Titel verteilt auf ziemlich genau 75 Minuten. Meiner Meinung nach besser ist allerdings die zweite CD, betitelt mit 'Acoustic Live and Special Events', bei der die geniale Stimme von Lana Lane einfach besser rüberkommt. 'Stardust', 'Dream On' (die Cover-Version des Aerosmith-Titels), 'Autumn Leaves' oder auch 'Seasons End' sind eigentlich Lana Lane wie auf den Leib geschrieben. Und der (fast) Abschluss der Scheibe ist auch der Hammer, nämlich eine 9-Minuten-Version des King Crimson - Klassikers 'In The Court Of The Crimson King'. Eher unnötig (und grottenschlecht) dann noch der alte Rainbow-Heuler 'Long Live Rock 'n' Roll'. Nochmal 12 Titel auf knapp 59 Minuten, und das alles zum Einfach-CD-Preis. Wer da nicht zuschlägt, ist selber schuld.
Lana Lane - Lady Macbeth
'A Majestic New Concept Album From The Symphonic Metal Queen' steht auf der Verpackung. Naja, ganz schön vermessen, sich selbst so zu loben. Aber das kennt man ja eigentlich schon von den Veröffentlichungen des Norlander-Clans. Die sind halt so richtig überzeugt von ihrer Arbeit. Und können es ja eigentlich auch sein, denn bis auf ein paar wenige Langweiler, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden (wie z.B. die letzte Lana Lane - CD 'Project Shangri-La'), war es ja immer recht ansprechend bis richtig gut. Und auch das neueste Werk 'Lady Macbeth', eingespielt von den üblichen Verdächtigen (also den Rocket Scientists wie Mark McCrite, Neil Citron und Don Schiff und anderen mehr oder weniger alten Bekannten wie z.B. Peer Verschuren oder auch Kristoffer Gildenlöw von Pain Of Salvation), fängt recht rockig an, wird zwischendurch etwas soft und endet theatralisch. Also schlicht ne typische Lana Lane - CD der besseren Sorte. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Fans können bedenkenlos zugreifen und Lana Lane - Nichtkenner hätten mit 'Lady Macbeth' keinen schlechten Einstieg.
Landmarq - Thunderstruck
Die britischen Proggies 'Landmarq' legen mit 'Thunderstruck' ihre erste Live-CD vor. Aufgenommen wurde das Teil auf der 1998/99er-Tour in Europa. Nachdem Landmarq praktisch auf jeder veröffentlichten Studio-CD den Sänger / die Sängerin getauscht hatten (Damian Wilson -Ex Threshold / Tracy Hitchings - bekannt vor allem von einigen Produktionen von Arena-Keyboarder Clive Nolan wie z.B. Strangers on a Train oder Jabberwocky) durfte auf dieser Tournee die gute Tracy ran und macht ihre Sache erstaunlich gut. Ist auch nicht weiter verwunderlich, da die Mehrzahl der Songs von der letzen CD 'Science of Coincidence' stammen, auf der Tracy Hitchings ja auch singen durfte. Ich für meinen Teil bekomme von der Scheibe nicht genug und sie läuft mindestens ein Mal pro Tag. Vor allem der geniale Sound (produziert wurde das Teil von Karl Groom und Clive Nolan), die perfekte Darbietung und natürlich die grandiosen Songs (Landmarq gehörten schon immer zu meinen Favoriten) machen den Silberling zu einem Zuckerstück in jeder CD-Sammlung. Zwei 'Nachteile' hat die CD allerdings. Erstens die kurze Spielzeit von knapp 60 Minuten (da hätte man bestimmt auch ne Doppel-CD machen können) und Zweitens die zu kleinen und zu unscharfen Oben-Ohne-Fotos von Tracy Hitchings im Booklet.
Landmarq - Entertaining Angels
Es hat ganz schön lange gedauert, bis eine meiner früheren Prog-Lieblinge ‘Landmarq’ endlich mal wieder eine CD herausgebracht haben. Die letzte Studio-Scheibe (‘Science Of Coincidence’) stammt immerhin aus dem Jahr 1998, ist jetzt also 14 Jahre her. Meines Wissens kam danach nur noch die Live-CD ‘Thunderstruck’ im Jahr 1999 raus und 10 Jahre später ‘Turbulence - Live in Poland’ als neues Lebenszeichen der Band. Umso schöner, dass ‘Entertaining Angels’ jetzt in fast Original-Besetzung (nur Keyboarder Steve Leigh wurde durch Mike Varty ... und den kennt man ja schon von ‘Shadowland’ ersetzt) die gute alte Neo-Prog-Zeit der 90er Jahre wieder auferstehen lässt. Und die lange Wartezeit auf das Studio-Album lässt sich sowohl damit erklären, dass Sängerin Tracy Hitchings eine lange und schwere Krebs-Erkrankung hinter sich gebracht hat, Keyboarder Mike Varty ja mit Mick Pointer’s Script-Projekt seit Jahren durch die Welt getingelt ist und Drummer David Wagstaffe mit Wishbone Ash unterwegs war. Von Bassist Peter Gee ganz zu schweigen, der ja auch Mitglied von ‘Pendragon’ ist und da in den letzten Jahren genügend zu tun hatte. Wie oben schon geschrieben, ist ‘Entertaining Angels’ ein reines Neo-Prog-Album geworden, das sich nahtlos an die früheren Veröffentlichungen von Landmarq anschließt (wobei ich hier natürlich nur die Scheiben mit Sängerin Tracy Hitchings meine, denn mit Vorgänger-Sänger Damian Wilson war’s dann notgedrungen doch was anderes). Es wird gerockt, es wird geproggt, es ist ruhig melodisch, es gibt fette Gitarren-Soli von Uwe D’rose (wie in alten Zeiten) und auch die Song-Längen von meist 8 bis über 16 Minuten (der Dreiteiler ‘Calm Before The Storm’) sagen doch eigentlich schon alles, oder? Neo-Proggies können hier bedenkenlos zugreifen. Und die ‘Special Edition’ beglückt uns dann noch mit einer zweiten CD im Papp-Schuber, auf der nochmal 4 Songs mit fast 30 Minuten drauf sind. Und auch hier gibt es eine Reminiszenz an alte Tage, denn wie auf glaube ich allen CDs ist immer ein Song drauf der heißt wie die CD davor ... deswegen gibt’s hier den Song ‘Thunderstruck’, der sich mit über 13 Minuten auch nicht verstecken braucht.
Lanfear - The Art Effect
Bei mir um die Ecke hat einer der 'größten Elektronik-Händler Süddeutschlands' pleite gemacht und am Ende seine Rest-CD-Bestände für die Hälfte verkauft. Da konnte ich natürlich nicht anderst und habe mir auch ein paar mir unbekannte Scheiben (nur wegen dem Cover) mitgenommen. Eine davon war die CD 'The Art Effect' der deutschen Band 'Lanfear' (die peinlicherweise auch noch aus meiner Gegend stammt und ich kenne sie trotzdem nicht). Also ohne Erwartungen die CD in den Player geworfen und ... huch ... nach einem kurzen Intro geht es mit 'Stigmatized' ja schon ganz schön heftig zur Sache. Fetter melodischer Metal, der mich an so Bands wie Stygma IV oder auch Angel Dust erinnert. Auch die weiteren Songs haben ähnliches Kaliber. Ein bißchen ruhiger geht es zwischendurch (z.B. bei 'The Artefact' oder dem affengeilen 'Fortune Lies Within' sowie beim Ghost-Track) auch zu. Insgesamt eine hervorragende Melodic-Rock-Scheibe aus dem Schwabenländle, die sich vor den Szene-Größen nicht zu verstecken braucht. Sicher nicht meine letzte Lanfear-CD, die ich mir gekauft habe. Mehr über die Band gibt es unter www.Lanfear.eu .
Lanfear - Another Golden Rage
Die deutsche (Prog-)Metal-Band Lanfear hat mich ja schon mit ihrem letzten Output 'The Art Effect' überrascht und begeistert zugleich. Und auch ein von mir besuchter Live-Auftritt im Rahmen des 'Building A Force - Festivals' war nicht von schlechten Eltern. Umso gespannter war ich jetzt auf ein neues Lebenszeichen der Heilbronner Jungs. Und 'Another Golden Rage' hält das Niveau des Vorgängers locker und legt sogar noch eine Schippe drauf. Schon der Opener 'Another Golden Rage', das Titelstück also, knallt voll ins Ohr und will da auch nicht mehr raus. Seit ich den Song gehört habe, geht er mir nicht mehr aus dem Kopf. Das könnte DIE Live-Hymne werden. Was ich aber ... als eigentlich Prog-Fan ... an Lanfear absolut mag, ist, dass nicht nur dauflosgeknüppelt wird, sondern dass (wie z.B. bei Threshold, wobei die Engländer natürlich proggiger und nicht so metal-lastig sind) großes Augenmerk auf tolle Melodie-Linien gelegt wird und auch mal ein paar Breaks in bester Prog-Manier eingebaut werden. Außerdem finde ich das im Metal-Bereich ja eher vernachlässigte Keyboard bei Lanfear absolut klasse. Neben dem Titelstück noch weitere Songs hervorzuheben, ist eigentlich unnötig, weil die Scheibe praktisch durchgehend ein absolut hohes Niveau hat. Erwähnen möchte ich aber trotzdem die absolut geniale Quoten-Ballade 'Eternally' mit einer tollen Saxophon-Einlage sowie den brillianten und klaren Sound, der in den Dreamscape-Studios von Dreamscape-Keyboarder Jan Vacik gezaubert wurde. Wer sich auch mal ein paar Metal-Kracher reinziehen kann, MUSS Lanfear gehört haben. Hut ab vor dieser CD und hoffentlich haben sie den verdienten Erfolg damit. Mehr Infos über die Band gibt es unter www.lanfear.eu.
Lanfear - X To The Power Of Ten
Nach 'Another Golden Rage' gibt es mit 'X To The Power Of Ten' endlich mal wieder einen Output der Heilbronner Prog-Metal-Band Lanfear. Doch ups was ist das? CD in den Player gelegt, ersten Song gehört ... irgendwie kommt mir die Stimme so gar nicht bekannt vor. Booklet raus, nachgelesen, stimmt. Tobias Althammer ist wohl als Sänger ausgestiegen und mit Nuno Miguel de Barros Fernandes (was für ein Name) wurde ein ich würde mal sagen adäquater Nachfolger gefunden. Ich fand die Stimme von Tobias Althammer für so ne Metal-Mucke immer ziemlich angenehm (so ganz ohne Geschrei, auch in den höheren Bereichen). Aber Herr Fernandes steht dem in nichts nach. Auch er kann richtig gut singen. Zum Anfang gibts mit 'Enter Dystopia' gleich mal wieder so einen richtigen Lanfear-Kracher auf die Ohren. Hart, knallt richtig rein, tolle Melodie ... die Lauschlappen sind da gleich mal durchgepustet. 'My Will Be Done' geht noch ein bißchen schneller voran und hat auch nen tollen Refrain. Ein kleines instrumentales Zwischenspiel gibt's dann mit 'Decryption' und danach kommt für mich eines der Highlights auf der CD mit 'Brave New Men' einem tollen Mid-Tempo-Stück. 'The Question Keeper' geht in eine ähnliche Richtung. Für Lanfear-Verhältnisse eher gediegen und richtig schön (vor allem super gesungen). 'Synaptogenesis' geht dann schon eher wieder auf die Zwölf, obwohl man das bei den Anfangstakten eigentlich nicht vermuten würde. Auf jeden Fall ein weiterer Lanfear-Knaller at it's best. Sie haben halt echt ein Händchen für Melodien, auch wenn's mal etwas vertrackter wird. 'Jugglin' At The Edge' fällt dann ein bißchen aus der Reihe (viel Keyboard), ist aber echt ne gute Abwechslung zwischendurch. 'Just Another Broken Shell', sozusagen die Quoten-Ballade, ist einfach der Hammer (zuerst genialer Gesang und dann ein sowas von fettes Gitarren-Solo ... das gibt Gänsehaut), und wird gefolgt von 'A Twin Phenomenon' mit fast ein paar Growls, zuerst recht sanft daherkommend und mittendrin dann fast explodierend. Hochinteressanter Song. 'The Art Of Being Alone' ist mitnichten eine Ballade (könnte man ja nach dem Titel ja vermuten) sondern wieder ein echter Lanfear-Kracher. Tolle Melodie. Und mit 'Seeds Of The Plague' endet die Scheibe leider viel zu schnell auch wieder mit nem typischen Lanfaer-Stück. 51 Minuten ohne auch nur eine Sekunde langweilig zu werden ... das schaffen nur wenige CDs bei mir. 'X To The Power Of Ten' hat's geschafft. Eine rundum gelungene CD. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass die CD von Jan Vacik in seinen Dreamscape-Studios produziert wurde. Und fleißige Leser meiner Homepage wissen was das bedeutet: Fetter, glasklarer Sound. Mehr Infos über die Band gibt es unter www.lanfear.eu und auf ihrer MySpace-Seite.
Lanfear - This Harmonic Consonance
100% underrated Metal. Steht zumindest auf meinem Lanfear-Shirt und auf meiner Lanfear-Kapu-Jacke. Auf ihrer Homepage haben sie’s auf 99,71% verringert, was wahrscheinlich an den durchweg lobenden Reviews über ‘This Harmonic Consonance’ liegen dürfte. Ich selbst finde es auch ziemich schade, dass es der Heilbronner Band nicht vergönnt ist, den ihr zustehenden Ruhm zu ernten. Ich verfolge das Schaffen der Jungs schon von Anfang an und finde, dass sie sich von CD zu CD gesteigert haben. Und das trifft auch auf den neuen Output zu. Sie sind noch abwechslungsreicher geworden, immer noch hart aber harmonisch und die insgesamt 9 Songs (plus Intro) gehen in’s Ohr und nicht mehr raus. Einen Song herauszustellen wäre völlig für’n Arsch, denn einen Durchhänger sucht man hier vergebens. Mit das Beste, was im Metal-Bereich in den letzten Jahren veröffentlicht wurde. MUSS man haben. Mehr Infos gibt auf der Band-Homepage. Dort kann man die CD recht günstig ... am Besten zusammen mit einem T-Shirt ... erwerben.
Lanfear - The Code Inherited (VÖ:01.07.2016) Meine Lieblings-Schwaben-Metaller aus der Nähe von Heilbronn haben auch mal wieder zugeschlagen. Und das schon wieder voll auf die Zwölf. Und jedes Mal grüßt das Murmeltier in mir und fragt sich, warum ‘Lanfear’ immer noch nicht den Bekanntheitsgrad erreicht haben den sie verdienen. Aber das schreibe ich glaub schon seit der ersten Veröffentlichung. Ich verstehe es einfach nicht. Klar, richtig eingängig ist die Musik von ‘Lanfear’ bei einmaligem Hören sicher nicht ... die Songs brauchen Zeit, mehrfache Durchläufe und Geduld. Aber diese Geduld wird am Ende belohnt. Wobei ... wenn ich mir ‘The Code Inherited’ anhöre bin ich der Meinung, dass die Musik ein bißchen ‘einfacher’, eingängiger, leichter verdaulich ist. Schon die 2 ersten Songs ‘The Delusionist’ und ‘The Opaque Hourglass’ sind Metal-Kracher mit Thrash-Anleihen ohne viele Ecken und Kanten. Vor allem ‘The Delusionist’ könnte am Anfang echt von Metallica sein. Fettes Gitarrenbrett von Markus Ulrich, überragender Gesang von Nuno Miguel de Barros Fernandes (was für ein Name), ordentliche Geschwindigkeit, Schlagzeuger Jürgen Schrank prügelt sich einen ab, Bassist Kai Schindelar macht einen gute Job. Nur Keyboarder Richie Seibel kommt (für meine ‘verwöhnten Prog-Ohren’) leider ein bißchen zu kurz. Das folgende ‘Evidence Based Ignorance’ ist etwas ruhiger bzw. getragener mit ein paar netten Tempowechseln (und mehr Keyboards !!). Danach das ‘Herzstück’ der Scheibe mit dem Titeltrack. Fast 11 Minuten lang und einfach nur geil. Darf ich das Prog-Metal nennen (Erklärung später)? Ich mach’s einfach, da es echt ein bißchen nach Fates Warning klingt (auch wegen dem mehrstimmigen Gesang beim Refrain und der dazu schrammelnden Gitarre). Und wegen dem Zwischenteil. Und dem folgenden Gitarren-Solo. Und wegen den Keyboard-Läufen. Und und und. Hammer-Teil. Vielleicht der beste Song den Lanfear jemals aufgenommen haben. Auch das folgende ‘Self Assembled’ klingt echt ein bißchen nach Fates Warning gepaart mit Communic (ich hoffe die Band kennt noch jemand). ‘Converging Saints’ ist dann wieder typisch Lanfear ‘von früher (‘X To The Power Of Ten’ lässt grüßen) ... sehr sehr gut. Und dann noch die obligatorische Quoten-Ballade mit ‘Remain Undone’, wobei der Song nicht wirklich ne Ballade ist. Nur für Lanfear einfach getragener, melodischer, langsamer als der Rest. Vielleicht der eingängigste Song des Albums. Wenn nicht ganz am Schluss noch ‘Summer Of ‘89’ kommen würde. Nein, hat nix mit Bryan Adams zu tun (das war ‘69). Ein wirklich ‘lustiger’ Song der sowas von AOR ist. Und der Text dazu ... unglaublich witzig. Ich denke die Jungs hatten mit diesem Song ihren Spaß. Was man ganz am Schluss am gehässigen Gelache auch hören kann. Nicht verschweigen möchte ich, dass die Scheibe wieder von Jan Vacik in seine Dreamsound-Studios abgemischt wurde. Das gibt wie immer einen amtlich fetten Sound. Nun zu meiner Bemerkung ‘Erklärung später’: Ich habe in einem Interview mit Markus ‘Ulle’ Ulrich gelesen, dass er sich darüber aufregt, dass die Musik von Lanfer als Prog-Metal bezeichnet wird, da er doch eher Trash-Metal als seinen Einfluss sieht. Dazu kann ich nur sagen: Hey Ulle, diese Seite hier heisst Prog-Rock.Info. Wenn ich jetzt schreibe Eure Musik sei Prog-Metal, dann kaufen es vielleicht meine Leser. Wenn ich schreibe das ist Thrash-Metal dann kaufen sie vielleicht nicht :-). Also lebe damit ... vielleicht trage ich dann ein bißchen dazu bei dass Ihr bekannter werdet. Nein Spaß ... ist doch Scheiß egal wie man die Musik nennt ... ich persönlich finde sie total genial und ich kann jedem nur empfehlen, sich das Teil zu holen. Und das am Besten über eine Bestellung auf der Lanfear-Homepage. Ist zwar etwas lästig (wegen Vorab-Überweisung und E-Mail an Richie Seibel) aber klappt hervorragend. Das Teil war ruck zuck bei mir im Briefkasten.
Lang, Yogi - No Decoder
Nach Kalle Wallner (mit seinen Blind Ego - Scheiben) und Chris Postl (mit der Parzival’s Eye-Veröffentlichung) legt nun mit ‘No Decoder’ der dritte RPWL’ler seine Soloscheibe vor. Unterstützt von Manni Müller (Ex-RPWL, Drums), Guy Pratt (Bass ... ja genau, der Ersatz-Bassist von Pink Floyd nach Roger Waters), Torsten Weber (Gitarre) und Carmen Maier (Percussions) kommt ‘No Decoder’ meiner Meinung nach der Stammband am nächsten, was natürlich an der Stimme von Yogi Lang liegt (er singt ja auch bei RPWL). Aber auch musikalisch erinnert die Scheibe stark an RPWL (hört Euch nur mal den 9 1/2 Minuten-Song ‘Sacrifice’ an und Ihr wisst was ich meine. Ein typischer RPWL-Song der ruhigeren Sorte. ‘Our World Has Changed’ klingt dann fast wie ein Stück der letzten David Gilmour-Veröffentlichung ‘On An Island’. Das kann man mögen oder auch nicht ... ich find’s toll (aber ich fand ja auch die ‘On An Island richtig gut). ‘Sail Away’ ist mir dann fast ein bißchen zu soft und kitschig, aber prima gesungen und das Saxophon hat was von ‘Us And Them’ (von The Dark Side Of The Moon ... aber das brauche ich glaub nicht zu erwähnen). Besonders herausheben möchte ich noch das Titelstück ‘No Decoder’ ... übrigens einer von zwei instrumentalen Songs auf dem Album ... da schlagen alle Floyd-Herzen höher ... und ‘Alison’. Nicht dass dieses Stück jetzt unbedingt der totale Überflieger wäre, aber hier singt einer meiner absoluten Lieblingssänger Dominique Leonetti (von der französischen Band ‘Lazuli’) und das gibt Gänsehaut pur. Ein weiteres Highlight ist ‘A Million Miles Away’, mit gut 8 Minuten das zweitlängste Lied auf der Scheibe und zum davonschweben. Einziger Song der in die etwas rockigere Richtung geht ist ‘Sensvalue’ (das zweite Instrumental-Stück), insgesamt ist ‘No Decoder’ aber von den RPWL-Solo-Veröffentlichungen das auf jeden Fall ruhigste Album und für RPWL-Fans unverzichtbar. Geile Scheibe für gemütliche Stunden am Kaminfeuer mit einem Glas Rotwein.
LaRue, Lisa - World Class
Lisa LaRue ist in Deutschland leider noch überhaupt nicht bekannt. Aber hoffentlich wird sich das nach meiner Kritik über ihre neueste Veröffentlichung 'World Class' ein bißchen ändern. Denn die amerikanische Keyboarderin verdient es, auch bei uns ein paar Fans zu bekommen. Klar ist es schwierig, mit überwiegend instrumentaler Musik den Geschmack der Massen zu treffen, aber für gemütliche Stunden oder zum Auto fahren ist 'World Class' ausgezeichnet geeignet. Nicht dass die Musik zu seicht ist ... nein, im Gegenteil, denn wenn man z.B. den Song 'Copper Edge' anhört, geht es schon ganz bombastisch zur Sache und auch ein fettes Gitarrensolo fehlt nicht. Auch 'Tell Me Why' oder 'Deluge', gesungen von keinem Geringeren als John Payne, den man ja zu Genüge von diversen Asia-Veröffentlichungen kennt, überzeugen mich total. Könnte auf jeder x-beliebigen Asia-Scheibe aus der Payne-Aera stammen. Tolle Melodien, fett instrumentiert, einfach klasse. Und es sind noch ein paar andere richtige Perlen (wie z.B. 'Beautiful Illusion ... auch mit John Payne) auf der CD. Ich kann nur hoffen, dass Lisa LaRue auch in Europa ihren verdienten Erfolg bekommt. Und Ihr könnt ein bißchen dabei helfen, indem Ihr 'World Class' kauft, genauso begeistert seid wie ich und die Platte weiterempfehlt. Wirklich eine herausragende Produktion, bei der auch Michel St. Pere, den man ja auch als Chef von Unicorn Digital kennt, seine Finger mit im Spiel gehabt hat. Mehr Infos und natürlich die Möglichkeit der Bestellung der CD gibt es auf der Homepage von Lisa LaRue. Unbedingt vorbeischauen !!
Last Tribe - The Uncrowned
Des Einen Freud ... des Anderen Leid. Oder auch anderstrum. Die CD der schwedischen Power-Metaller war meinem Gast-Kritiker Michael Doster zu hart ... deswegen gibts jetzt ne Review von mir. Und ich muss sagen, dass das absolut meine Richtung ist. Fette Gitarren, überzeugender Gesang und auch die Rhythmus-Gruppe ist nicht schlecht. Freunde von Royal Hunt, Kamelot, Adagio oder so sollten mehr als ein Ohr riskieren.
Lazuli - En Avant Doute
Eine Neuentdeckung (für mich) aus Frankreich ist die Band 'Lazuli'. Viele Leute werden vielleicht mit der ungewöhnlichen Sprache (für Prog-Musik) ihre Schwierigkeiten haben. Ich als absoluter Fan unseres Nachbarlandes habe das keine Probleme mit und freue mich immer wieder, wenn was Interessantes aus Frankreich kommt. 'En Avant Doute' wurde bereits im Jahr 2006 bei Musea veröffentlicht und bietet leider nur 41 Minuten tolle Musik. Interessant bei der Band ist das Instrument 'Lèode', das Band-Mitglied Claude Leonetti selbst erfunden hat, weil er nach dem Verlust eines Arms nicht mehr Gitarre spielen konnte. Es ist vom Aussehen eine Art Chapman-Stick, ohne Saiten, das nur durch berühren des Griffbretts MIDI-Signale erzeugt, die dann in Töne umgesetzt werden. Das gibt einen hochinteressanten Klang und ist ein bißchen das, was Lazuli einzigartig macht. Stimmlich liegt Sänger Dominique Leonetti meistens ziemlich hoch in der Tonlage, was zwar am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber ziemlich gut zur Musik passt. Kernstück der Band ist aber sicher die Rhythmusgruppe, die alleine aus 2 Percussionisten besteht. 'En Avant Doute' gibt es zur Zeit als Limitierte Edition, wo es als Bonus noch eine DVD mit knapp 30 Minuten Live-Aufnahmen (grandios !!) gibt sowie der Geschichte dieses außergewöhnlichen Instruments Lèode, einen Video-Clip und einem 40-minütigen Film, gennannt 'Derrière la scène'. Unbedingt antesten. Und mein Dank geht an Toni Vollenweider für den tollen Tipp. Mehr Infos über die Band gibt es unter www.lazuli-music.com.
Lazuli - Réponse incongrue à l'inéluctable
Zuerst einmal muss ich was grundsätzliches loswerden. Wer die Gelegenheit haben sollte, die süd-französische Band Lazuli live zu sehen, sollte das unbedingt tun. Ich war auf dem 2009er Night Of The Prog-Festival auf der Loreley und von den dort glaube ich 11 aufgetretenen Bands haben mich - neben Subsignal (siehe meine Review) - vor allem Lazuli sowas von überzeugt. Ein absolutes Highlight. Das Publikum dort war am Anfang ziemlich reserviert angesichts dieser alle in schwarz gekleideten Langhaarigen. Aber bereits nach dem ersten Song gab es Standing Ovations und die knapp 1 1/2 Stunden die die Jungs gespielt haben, waren eine Offenbarung. Geendet hat das Konzert dann in einer grandiosen Zugabe, als alle 6 Musiker zusammen am Xylophon einen Depeche Mode - Song zum Besten gaben. Allein daran konnte man erkennen, was für geniale Musiker sie sind. Auch während dem Konzert ist plötzlich mal der Bassist ans Schlagzeug gegangen usw. Und über die Musik kann man auch nur Positives schreiben. Wie schon in meiner letzten Review (über die CD 'En Avant Doute') ausgeführt, ist die Musik von Lazuli alleine schon wegen der französischen Sprache etwas gewöhnungsbedürftig, weil's halt doch nicht so verbreitet ist. Aber wenn man sich erst mal dran 'gewöhnt' hat (und da habe ich überhaupt keine Probleme damit, ist Frankreich doch eines meiner Lieblings-Länder) kann man von der außergewöhnlichen Musik von Lazuli nur begeistert sein. Das traf auf den genannten Vorgänger zu, und das trifft genauso auch auf den neuesten Output zu. Typisch für den Sound von Lazuli ist auch immer noch die Lèode, eine Art digitale Gitarre, die einfach einen einzigartigen Sound erzeugt und natürlich die Warr-Gitarre, die auch nicht so allgegenwärtig ist. Auf 'Réponse incongrue à l'inéluctable', was in etwa soviel heißt wie 'merkwürdige Antwort auf das Unausweichliche' gehen Lazuli gegenüber dem Vorgänger noch einen Schritt weiter und werden noch abwechslungsreicher. Neben den 'typischen' Songs, die man der Band locker zuschreiben kann, wie den beiden Openern 'Abìme' (sehr geil) und 'On nous ment comme on respire' (auch richtig genial) gibt es auch einen richtig spärlich instrumentierten Song ('La vie par la face nord'), bei dem vor allem Sänger Dominique Leonetti richtig glänzen kann und in einer fast Explosion endet. Hier auf jeden einzelnen Song der CD einzugehen, wäre absolute Zeitverschwendung, denn dieser Silberling ist von vorne bis hinten einfach toll ... wenn man sich auf die Art von Lazuli einlassen kann. Für mich ein absolutes Highlight des Jahres 2009. Muss man haben. Auf jeden Fall sollte man sich die Homepages der Band anschauen und mal einen kleinen Eindruck gewinnen. www.lazuli-music.com und www.myspace.com/lazuliworld.
Lazuli - Six Frenchmen In Amsterdam (DVD)
Was für eine traurige Nachricht für alle Lazuli-Fans. Vor ein paar Tagen habe ich lesen müssen, dass sich die Band getrennt hat. Die komplette Rhythmus-Fraktion ist ausgestiegen und nur die beiden Leonetti-Brüder sind übrig geblieben, wollen aber unter dem alten Band-Namen weitermachen. Ich finde das wirklich schade, denn Lazuli waren für mich ein Stern am Prog-Himmel und vor allem das von mir gesehene Live-Konzert auf der Loreley 2009 war einfach nur fantastisch. Schade, dass es das nicht mehr geben wird. Ich hoffe ja, dass Ihr durch meine Kritiken über Lazuli auch ein bißchen 'Feuer gefangen' und Euch die eine oder andere CD zugelegt habt. Sozusagen zum Abschluss dieser Lazuli-Aera gibt es nun einen Live-Mitschnitt eines Konzerts im Vorprogramm von Riverside, das im Amsterdamer Paradiso am 10.12.2008 mitgeschnitten wurde. Zu Anfang bekommt man einen Eindruck über die Location, einer ehemaligen Kirche aus dem 19. Jahrhundert. Wirklich toll und richtig schade, dass ich dort noch nie ein Konzert gesehen habe ... aber Amsterdam ist leider auch ein Stückchen weg von mir. Und das Konzert von Lazuli, auch wenn's nur eine knappe Stunde gedauert hat, ist zum Ersten hervorragend gefilmt und zum Zweiten auch wirklich toll gespielt. Hier hat man auch den Eindruck, dass die Jungs viel Freude an ihrer Musik haben (und umso merkwürdiger ist es, dass sie sich jetzt getrennt haben). Gespielt werden insgesamt 9 Songs der letzten 3 CDs (wobei 'Réponse' ... damals ja noch gar nicht veröffentlicht wurde), nur das Erstlingswerk 'Amnesie' wurde nicht bedacht. Ein toller Konzertmitschnitt, den man nicht verpassen sollte. Zu kaufen gibt es das Teil zum Beispiel bei Just For Kicks. Muss man haben.
Lazuli - [4603 Battements]
Als ich gehört habe, dass sich die französischen Ethno-Proggies ‘Lazuli’ getrennt haben, war ich ziemlich überrascht, hatte es doch gerade angefangen, dass die Jungs um die Leonetti-Brüder so langsam in Prog-Kreisen bekannt wurden (man bedenke nur das geniale Konzert im Rahmen des Night Of The Prog - Festivals auf der Loreley 2009). Mit Freude habe ich dann die Nachricht aufgenommen, dass es Lazuli wieder gibt ... allerdings sind 3 von 6 Musikern nicht mehr dabei und sie wurden durch nur 2 neue Musiker ersetzt. Zum Glück sind sowohl Dominique Leonetti (der mit seinem Gesang mindestens 50% von Lazuli ausmacht) als auch Claude Leonetti (mit seinem Eigenbau-Instrument Léode ... das macht weitere 20% des Lazuli-Sounds aus) noch mit an Bord ... somit gibt es zumindest 70% ‘alte’ Lazuli. Und die restlichen 30% sind zugunsten von mehr Eingängigkeit der Songs ‘verloren’ gegangen. Was der vorliegenden CD aber richtig gut tut. Waren Lazuli in der Vergangenheit doch recht schwer verdauliche Kost, hat sich das alles ein bißchen reduziert. Keine Sprach-Samples mehr, keine Kinderchöre mehr, alles etwas weniger und ‘musikalischer’. Weniger ‘schräge’ Percussions aber immer noch der geniale fast ‘weinerliche’ Gesang gepaart mit der jammernden Léode. Lazuli ‘light’ könnte man auch sagen und somit ist [4603 Battements] ein genialer Einstieg in die Welt der Franzosen-Proggies. Und wer diese tolle Scheibe geil findet, darf sich dann gerne auch die Vorgänger zulegen. Mir gefällt die CD ausgesprochen gut und freue mich auf weitere Veröffentlichungen. Mehr Infos gibt es auf der Band-Homepage.
Lazuli - Nos Ames Saoules (VÖ:03.03.2016) Die französische Band ‘Lazuli’ begeistert mich seit meiner ersten Begegnung im Jahr 2009 auf dem Night Of The Prog-Festival. Einfach ganz anders und vielleicht auch deshalb faszinierend. Französische Texte sind schon mal nicht gewöhnlich, der eher hohe Gesang von Dominique Leonetti außergewöhnlich, die Léode von Claude Leonetti einzigartig, die Songs speziell, die Rhythmus-Arbeit unvergleichlich. Lazuli spielen in ihrem eigenen Kosmos auf höchstem Niveau aber so wie es bei außergewöhnlicher Musik ist, man liebt es oder man findet gar nichts daran. Ich glaube die Meinung ‘Lazuil ist ganz nett’ wird es nicht geben. Lazuli haben sich eindeutig weiterentwickelt. Waren die ersten CDs noch richtig sperrig und nach dem Austausch von mehreren Musikern (man sprach auch schon vom Ende der Band) eher Lazuli ‘Light’ haben sie sich mit ‘Tant Que L’Herbe Est Grasse’ (von 2014 ... leider hier keine Review) und vor allem mit ‘Nos Ames Saoules’ irgendwo dazwischen eingenordet. Nicht mehr ganz so kompliziert, immer melodisch aber trotzdem experimentell mit einem Händchen für tolle Sounds und Überraschungen (z.B. das French-Horn-Solo von Romain Thorel bei ‘Fanfare Lente’) und ab und zu ein fettes Gitarren-Solo (hört Euch nur mal ‘Vita Est Circus’ an ... brillant). Auch das Titelstück ist herausragend und zeigt die ganze Bandbreite der Musiker. Bombast, toller Gesang, geile Melodie, jammernde Léode. Wow. Muss man haben, auch wenn man sonst mit der französischen Sprache so seine Probleme hat.
Led Zeppelin - Celebration Day (DVD / 2 CD)
Aufgenommen in der Londoner O2-Arena am 10.12.2007 wurde dieses Reunion-Konzert der Musik-Legenden Led Zeppelin. Na gut ... es ist nicht ganz eine Reunion, denn Original-Schlagzeuger John Bonham ist ja leider 1980 viel zu früh im Alter von 32 Jahren nach einem Sauf-Gelage gestorben. Er hat aber der Nachwelt nicht nur die Tatsache hinterlassen, dass er wohl einer der einflussreichsten Drummer seiner Zeit war sondern er hat auch noch einen Sohn namens Jason Bonham, der glücklicherweise auch ein sehr guter Drummer ist. Schon 1987 hat er zusammen mit Led Zeppelin - Gitarrist Jimmy Page dessen Solo-Album ‘Outrider’ eingespielt, danach war er unter anderem bei UFO, Foreigner und zur Zeit bei der Super-Gruppe Black Country Communion. Auch wenn die 3 restlichen Led Zeppelin - Mitglieder (Jimmy Page, John Paul Jones und Robert Plant) schon ganz schön in die Jahre gekommen sind (was man vor allem an Jimmy Page sehr deutlich sieht) haben sie von ihrer Spielfreude nichts eingebüßt und man sieht ihnen an, dass es ihnen richtig Spaß macht, mal wieder gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Und richtig erstaunlich ist es, dass Sänger Robert Plant trotz seines hohen Alters von immerhin fast 60 Jahren (zum Zeitpunkt des Konzertes) die alten Led Zeppelin - Heuler wirklich noch fast perfekt singen kann. Und auch wenn die Show nicht wirklich außergewöhnlich ist (was Bühne und Light-Show betrifft) lohnt sich der Kauf des Packages und das 2-stündige Konzert begeistert von vorne bis hinten. Fast nicht zu erwähnen brauche ich, dass das natürlich ein Best Of ... - Konzert war und somit alle bekannten Songs (von Good Times Bad Times über Black Dog, No Quarter, Since I’ve Been Loving You, Stairway To Heaven und Whole Lotta Love bis zu Rock And Roll zum Besten gegeben werden. Und das noch zum Preis einer Doppel-CD. Ein Stück Musik-Geschichte !!!
Lefay - SOS
Schwedische Ratta-Band.
Laut Rock Hard gibt's für die CD, weil sie so abwechslungsreich ist fast die Höchstpunktzahl. Von mir gibt's höchstens 4 von 10 Punkte. Arschlangweiliger Scheiß und immer das Gleiche
Lelkem - All Four Seasons In One Day
Lelkem ist eine im Jahr 2009 gegründete Band aus Österreich, bestehend aus den Musikern Boti Benedek II (Gesang, Gitarre, Keyboards), Gabor Benedek (Bass) und Gordon Flemming (Drums). Wie man zumindest den Namen ‘Benedek’ entnehmen kann, haben die zwei Jungs offensichtlich ungarische Wurzeln. Somit ist dann auch der Band-Name ‘Lelkem’ erklärbar, ist dies doch das ungarische Wort für ‘Seele’ (ich hoffe doch, dass mich meine bescheidenen Ungarisch-Kenntnisse nicht täuschen). ‘All Four Seasons In One Day’ ist ein (herrlich) gitarrenlastiges Album mit wirklich gutem und harmonischem Gesang geworden, dass vordergründig ein bißchen nach Alternative-Rock oder auch Indie klingt (manchmal geht’s auch ganz schön heavy zur Sache), allerdings gibt es auch genügend Prog-Anleihen (z.B. beim 7 1/2-minütigen ‘The Charming Season’, bei ‘Neon Hero’ oder auch bei ‘The Aching Sound Of Nonsense), so dass sowohl Freunde der fetten Gitarre als auch Proggies auf ihre Kosten kommen. ‘All Four Seasons In One Day’ hat in meinen Augen auf jeden Fall das Potential, in Kenner-Kreisen richtig Beachtung zu finden. Muss man unbedingt antesten. Mehr Infos gibt es auf der Band-Homepage.
Lens, The - A Word In Your Eye
Es war einmal Ende der Siebziger Jahre eine Band in Hampshire namens 'The Lens', die sich trotz damaliger Punk-Rock- und New-Wave-Bewegung nicht davon abhalten ließ, melodische und fast ausschließlich instrumentale Musik zu machen. Konzerte in der Gegend um Southampton und Bournemouth waren regelmäßig ausverkauft und sie galten als die 'Retter des Progressive-Rock'. Trotzdem haben sie es nie geschafft, eine CD (sorry ... damals natürlich eine Schallplatte) aufzunehmen. Lediglich eine Demo-Cassette wurde fabriziert, die aber nie das Licht der offiziellen Veröffentlichung sah. Im Jahre 1981 dann gründeten der Gitarrist und der Keyboarder von 'The Lens' eine neue Band, die heute wohl als DAS Aushängeschild des Prog-Rocks gilt. Die Rede ist von IQ und die zwei ehemaligen Lens-Mitglieder waren Martin Orford und Michael Holmes. Jetzt, über 20 Jahre später wurde das ganze alte Material neu eingespielt (mit Unterstützung von IQ-Drummer Paul Cook und Tony Wright am Saxophon) und die Sound-Qualität ist einfach überragend. Erstaunlich ist, daß einige der alten Lens-Sachen auch nach 20 Jahren voll nach IQ klingen (nur der Sänger 'fehlt' halt ... wenn man das als Fehlen ansehen kann). Allerdings kommt, im Gegensatz zu IQ, auch viel die akustische Gitarre zum Einsatz, was dieses Album eigentlich noch hörenswerter macht. Wunderschöne Melodien, die sich mit IQ-mäßigen Breaks abwechseln, dürften eigentlich in keinem Prog-CD-Regal fehlen. Deswegen gilt hier meine absolute Kauf-Empfehlung für alle Prog- (im Allgemeinen) und natürlich IQ-Fans (im Besonderen). Der letzte Titel der CD (Choosing The Farmer Pt. 3) wurde übrigens teilweise dann später für den IQ-Song 'Widow's Peak' verwendet.
Leprous - Tall Poppy Syndrome
Eine neue Band aus Norwegen, die in die Fußstapfen von den Szene-Größen Opeth treten wollen, sind das Quintett 'Leprous'. 'Tall Poppy Syndrome' ist das Erstlingswerk der Jungs und das hört sich gar nicht schlecht an. Schon der erste Song 'Passing', immerhin 8 1/2 Minunten lang, überzeugt mich total. Ziemlich getragenes, fettes Stück Musik, das tatsächlich in Richtung Opeth geht, allerdings (und soll ich sagen 'zum Glück'?) ohne die Growls, die man von Herrn Ackerfeldt ja kennt. Ausgestattet mit einer tollen Melodie, geilen Gitarren-Riffs, aggressivem Gesang. Prog-Dark-Metal-Herz was willst Du mehr? Und es geht grad in dem Stil weiter. 'Phantom Pain' haut in die selbe Kerbe. Etwas 'eingänglicher oder einfacher' ist dann 'Dare You' ... fast ein Metal-Kracher. Auch nicht schlecht. Auch wieder ziemlich Opteh-mäßig ist 'Fate', das zuerst ziemlich ruhig und akustisch beginnt und dann in ein fettes Black-Metal-Gewitter mit tollem Gitarren-Solo mündet. Nur geil. Auch die drei folgenden Stücke stehen dem bereits gehörten in nichts nach und am Schluss folgt noch das 'Herzstück' der CD, das 11 1/2-minütige 'White', wo noch einmal die gesamte Bandbreite der Band zum Vorschein kommt. Alles in Allem ist 'Tall Poppy Syndrome' eine ziemlich geniale Scheibe, die mit ihren 63 Minuten zu keiner Zeit langweilig wird. Freunde von Opeth und Konsorten werden ihre helle Freude haben. Allerdings müsst Ihr noch bis 19.06.2009 warten, bis die CD veröffentlicht wird. Aber das Warten lohnt sich. Natürlich haben die Jungs auch eine MySpace-Seite.
Leprous - Coal (VÖ: 17.05.2013)
Auf mehrfachen Wunsch einer einzelnen Dame habe ich mir das neueste Werk der norwegischen Prog-Metal-Band ‘Leprous’ zugelegt. Seit ihrem Erstlings-Werk ‘Tall Poppy Syndrome’ war die Band nicht mehr in meinem Fokus, weil sie zwar gut aber dann doch ein ‘billiger Abklatsch’ von Opeth war. Offensichtlich haben sich die Jungs aber im Laufe der Jahre in eine völlig andere Richtung entwickelt, denn ‘Coal’ hat eigentlich nicht mehr viel mit Dark-Prog without Growls zu tun sondern geht mittlerweile in eine ganz schön avantgardistische Richtung, die eher von Steven Wilson und/oder Porcupine Tree belegt ist. Aber auch auf diesem Terrain schlagen sich Leprous nicht schlecht, denn entgegen den Solo-Werken von Herrn Wilson, die für mich eigentlich eher arschlangweilig sind haben Leprous zwischendurch immer noch die Härte von früher im Gepäck und packen dann auch schon mal ein Prog-Metal-Riff-Gewitter aus. Auch wenn ‘Coal’ bei den ersten paar Hördurchgängen sehr sperrig und zusammenhangslos erscheint, wird sie im Laufe der Zeit immer besser. Man sollte ihr nur ein paar Chancen geben. Freunde der o.g. Bands werden auf jeden Fall ihre Freude haben.
Leprous - The Congregation (VÖ:22.05.2015) War die Vorgänger-CD der Norweger ‘Leprous’ mit Namen ‘Coal’ sperrig aber nach mehreren Hördurchgängen durchaus interessant und vielschichtig, ist der Nachfolger ‘The Congregation’ nicht wirklich einfacher oder auch melodischer. Im Gegenteil. Jetzt kommt noch eine Portion Muse dazu (hört Euch nur mal den Opener ‘The Price’ an), der Gesang klingt ein bißchen nach Gazpacho auf Drogen (nett gemeint !), es wird noch experimenteller als auf ‘Coal’, es geht ganz schön hart zur Sache zwischendurch, dann auch wieder fast ‘melodisch’ (The Flood). Auf jeden Fall kann man ‘The Congregation’ nicht als langweilig bezeichnen ... aber auch hier empfehle ich mehrere Hördurchgänge, denn es gibt jedes Mal was Neues zu entdecken ... und ... LAUT HÖREN! Das ist ein Muss. Harter Tobak ist es auf jeden Fall und keinesfalls leicht verdaulich und für alle Tage ... und im Auto würde ich es auch nicht unbedingt hören, da könnte es passieren, dass man an die Wand fährt. Das meine ich jetzt aber nicht abwertend ... im Gegenteil.
Lesoir - Latitude (VÖ:17.11.2017) Die niederländische Art-Rock / Prog-Rock-Band ‘Lesoir’ legt mit ‘Latitude’ bereits das vierte Studioalbum vor. Die ersten drei Werke gingen völlig an mir vorbei, die Band war mir bis dahin komplett unbekannt. Das ist eigentlich sehr schade, denn musikalisch haben die Mädels und Jungs so richtig was drauf. Der 5er besteht aus Maartje Meessen (Gesang, Flöte, Piano), Ingo Dassen (Gitarre), Eleen Bartholomeus (Gesang, Gitarre, Keyboards, Percussions), Ingo Jetten (Bass) und Bob Van Heumen (Schlagzeug). Und wer jetzt bei Flöte und Piano an ein Folk-Album denkt, liegt völlig daneben. ‘Latitude’ ist ein richtig fett produziertes Prog-Album geworden, das ab und zu sogar (wegen den richtig geilen Gitarren-Riffs ... z.B. beim dritten Song ‘Icon’) ein bißchen in Prog-Metal abdriftet. Manchmal noch eine Prise Art-Rock eingestreut, dazu ein sehr guter Gesang, zwischendurch viel Atmosphäre und ruhige Parts. Viele Breaks (hört Euch nur mal den längsten Song auf dem Album ‘In Their Eyes’ an ... 7 1/2 Minuten Abwechslung vom Feinsten) und das alles in einem brillanten Sound. Produziert wurde das Album von John Cornfield, der schon für Muse gearbeitet hat, Unterstützung hat er von Pineapple Thief - Frontmann Bruce Soord bekommen. Richtig fett produziert, hierfür auch Daumen hoch. Lesoir kann ich nur jedem Prog-Rock oder Art-Rock - Liebhaber ans Herz legen. Richtig coole Scheibe. Mehr Infos über die Band gibt es auf ihrer Homepage. Veröffentlicht wurde das Ganze bei Gentle Art Of Music, die mal wieder ein tolles Händchen für neue Bands gezeigt haben.
Lifesigns - Lifesigns (VÖ: 15.03.2013)
John Young ist in seiner Karriere als Musiker schon ganz schön rum gekommen. Uli John Roth, Steeleye Span, Bon Jovi, zwei Touren mit Asia, eine Tour mit den Scorpions, Co-Writer auf Fish’s ‘Fellini Days’. Zusammen mit Martin ‘Frosty’ Beedle (Cutting Crew), Nick Beggs (Steven Wilson Band) und Produzent Steve Rispin (Asia) gibts nun eine Kooperation unter dem Namen ‘Lifesigns’ und wenn man die Gast-Musiker anschaut weiß man in welche Richtung die Scheibe geht. Steve Hackett (Ex Genesis), Robin Boult (Ex Fish, Ex Howard Jones usw.), Thijs van Leer (Focus) und Jakko Jakszyk (bekannt von Jakszyk Fripp & Collins) machen als Gast-Gitarristen bzw. an der Flöte mit. Und 5 Songs auf 54 Minuten sagen dann auch alles. Hier gibt es Neo-Prog vom Feinsten, der vor allem durch das geniale Keyboard-Spiel von John Young lebt der seine Affinität zur Spielweise von Tony Banks nicht verheimlichen kann. Und die Gitarristen dürfen sich auch austoben. Eine hübsche Mischung aus Genesis und Jadis mit einem Hauch Focus (wenn Thijs van Leer seine Einsätze hat). Für Neo-Prog-Freunde unbedingt empfehlenswert.
Lightness - Lightness
Für mich eine Neuentdeckung ist die deutsche Band Lightness aus Nordrhein-Westfalen, die mit der CD 'Lightness' bereits ihren zweiten Silberling - die erste CD hieß übrigens 'Lightness' - veröffentlicht haben. Auf der Homepage der Band kann man nachlesen, dass man die Musik am ehesten dem Progressiv Rock zuordnen kann, die CD aber von Pop über Soul und Psychodelic bis hin zum Heavy reicht. Oh jeh kann ich da nur sagen, falls das stimmen sollte. Aber zum Glück wurde da dann doch etwas übertrieben. Prog-Rock mit einem Hang zum Art-Rock (im Stile von Alias Eye oder Poor Genetic Material) stimmt auf jeden Fall, aber die restlichen Aussagen würde ich jetzt nicht so unbedingt unterschreiben, denn die Ausflüge in die Pop-, Soul- oder Heavy-Gefilde sind eher nur äußerst selten bis kaum erkennbar, was ich allerdings begrüße, denn man muß auf einer CD ja nicht alles bringen. Highlight auf der knapp 52-minütigen CD ist ganz sicher das 5-teilige 'At Sea' (Teil I bis IV zusammenhängend am Anfang der CD und Teil V als Ende des Silberlings), das es alleine auf runde 20 Minuten bringt und die Stärken der Band - nämlich eher keyboardlastigen, ruhigeren Prog mit gekonnt platzierten Gitarren-Parts und vereinzeltem Streichereinsatz und in Part IV dann erstmals auch gepaart mit für deutsche Prog-Bands überraschend angenehmem Gesang vereint. Weitere herausragende Songs sind das gefühlvolle 'A Strange Kind Of Farewell' sowie das sechsminütige 'Rewind, Replay', welches das Progger-Herz wegen den tollen Breaks höher schlagen lässt. Die restlichen Titel der CD hauen mich persönlich (als Liebhaber der eher härteren Musik) jetzt zwar nicht unbedingt vom Hocker, dürften aber gerade für die melodische Art-Rock-Fraktion interessant sein. Für mich als Fazit bleiben über 30 Minuten (also mehr als die Hälfte der CD) hervorragende Musik und der Rest ist absolut anhörbar. Und das alles für schlappe 9 Euro, die die Scheibe auf der Band-Homepage kostet. Somit kann ich hier ganz klar einen Kauftip abgeben.
Ligro - Dictionary 2
Moonjune Records haben ja schon einige Bands aus Indonesien im Programm (was ich richtig toll finde ... sonst kümmert sich ja fast niemand um diese Ecke der Welt). Und auch ‘Ligro’ stammen aus Indonesien, genauer aus Jakarta. ‘Ligro’ bedeutet rückwärts gelesen in der Indonesischen Sprache Bahasa ‘verrücktes Volk, was ein bißchen auf die Musik zutrifft. Denn ‘Ligro’ spielen auf ihrem ersten international veröffentlichten Album astreinen Fusion-Jazz, wobei vor allem die rockige und rotzige Gitarren von Agam Hamzah heraussticht (Hendrix reloaded ??). Aber auch Bassist Adi Darmawan hat ganz schön flinke Finger, was er uns beim 1 1/2 - minütigen, von Bach inspirierten Intro zu ‘Stravinsky’ beweist (es bleibt die Frage, ob er sich danach die Finger verknotet hat). Und Schlagzeuger Gusti Hendy macht ebenfalls einen mehr als soliden Job. Blues können sie aber auch, wie sie auf ‘Future’ beweisen (total coole Gitarre). ‘Dictionary 2’ ist auf jeden Fall ein gefundenes Fressen für alle Fusion-Jazz-Liebhaber, aber auch Musik-Freunde, die bis jetzt Jazz immer abgelehnt haben, könnten mal ein Ohr riskieren, weil’s nicht ganz so chaotisch und abgefahren ist. Hobby-Musiker sollten sowieso zugreifen, denn technisch sind die 3 Jungs ganz schön gut.
Lindemann - Skills In Pills (VÖ:19.06.2015) Ob die lyrischen Ergüsse von Rammstein-Frontmann Till Lindemann bei seinem Solo-Werk zusammen mit Hypocrisy- und Pain-Mastermind Peter Tägtgren nun Pulitzer-Preis verdächtig sind oder eher nach den geistigen Ergüssen eines 13-jährigen klingen, der sich sein Hirn herausonaniert hat, möchte ich mal lieber nicht beantworten. Beispiele gefällig?
Your holes are hard, so hard to find It doesn’t matter ... I fuck you from behind (aus Fat)
oder
Golden shower, don’t be shy Golden shower, let it fly From your pretty cunt Golden shower, golden sweat Golden shower, make it wet Let it jet (aus Golden Shower)
und es gäbe noch ewig viele Beispiele in dieser Richtung. Oder auch Wortwitz von wegen er putzt seine Zähne in Tupperware (aus Cowboy).
Musikalisch liegt ‘Skills In Pills’ tatsächlich zwischen Rammstein (auf Englisch) und Pain, also Elektro-Lastigem Metal. Aber es gibt tatsächlich auch ein paar ruhige Töne (That’s My Heart ... dem Bonus Track auf der Scheibe).
Ich bin tatsächlich süchtig danach und kann nicht genug davon bekommen. Arschgeiler Scheiss.
Lindemann - F & M (VÖ: 22.11.2019) Rammstein-Sänger Till Lindemann und Pain-Mastermind Peter Tägtgren mit ihrem zweiten Album F & M (was wahrscheinlich Frau & Mann bedeuten soll). Was kann man erwarten? Zuerst mal jetzt im Gegensatz zum Vorgänger Texte auf Deutsch, mal wieder (teilweise) recht heftige Lyrics (mit ein paar netten Videos auf YouTube, die teilweise nur zensiert ‘öffentlich’ sind aber wie z.B. dem Video zu ‘Knebel’ auch auf einschägigen Porno-Seiten unzensiert zu sehen sind). Insgesamt finde ich F & M nicht ganz so eingängig oder ‘einfach’ wie den Vorgänger. Der Opener ‘Steh Auf’ geht schon sehr in die gleiche Richtung und auch ‘Ich Weiß Es Nicht’ kommt schon ganz nahe (und ist vielleicht sogar der Song der am ehesten ‘Rammstein’ ist, vor allem wegen dem Gitarren-Riff). Aber dann driftet das Album ab in den Mid-Tempo-Bereich und ist dann weit weg von dem vorherigen Lindemann-Album und noch weiter weg von Rammstein. ‘Allesfresser’, ‘Blut’ und vor allem ‘Knebel’ mit seiner akustischen Gitarre ... fast ein Pop-Song ... bis ja, bis etwa 2 1/2 Minuten vergangen sind. Dann knallt der Song so richtig rein. Das Titelstück ist eher langweilig, ‘Ach So Gern’ kommt dann sogar als Tango daher. ‘Schlaf Ein’ ... ja, hoffentlich passiert das nicht. Was für ein zuckersüßer Song. Zum Glück ist die Durststrecke dann vorbei, denn mit ‘Gummi’ wird es wieder ein bißchen flotter (und man kann schon ahnen um was es bei dem Song geht). ‘Platz Eins’ hat dann einen ähnlichen Rhythmus wie ‘Du Riechst So Gut’ und kann wieder als guter Song durchgehen. Und das Album endet dann (schon) mit ‘Wer Weiss Das Schon’, und das ist wirklich eine wunderschöne Liebes-Ballade. Wer dann noch die limitierte Version mit den 2 Bonus-Tracks haben will, kommt in den Genuss des völlig bescheuerten Stücks ‘Mathematik’ (Fick Fick Mathematik ... Alter ... das geht gar nicht) sowie noch der ‘Pain-Version’ von ‘Ach So Gern’, das eindeutig die bessere Version ist. Ja, was soll ich sagen. Am Anfang war ich von dem Album etwas überfordert, weil ich mir einfach etwas anderes erwartet hatte. Aber mit jedem Hördurchgang wird das Teil spannender (wenn mal die Erwartungen weg sind). Dass Till Lindemann ein begnadeter Texter ist (mit denen man aber zurecht kommen muss), bleibt unbestritten.
Lindemann - Live In Moscow (VÖ: 21.05.2021) Dass Rammstein-Sänger Till Lindemann ein bisschen was (positiv) an der Klatsche hat, dürfte ja wohl allgemein bekannt sein. Dass er mit seinem eigenen Projekt ‘Lindemann’ am liebsten ... wie soll ich das ausdrücken ... sexuelle Randgebiete besingt, ist glaub auch kein Geheimnis. Und nun gibt es, nach 2 Studio-Alben, einen Eindruck davon, wie die Lindemann-Songs live visualisiert werden (klar ... dazu sollte man sich die DVD oder BluRay besorgen, die CD ist da eher langweilig). Und zum Glück ist da ein FSK 16 - Kleber drauf. Offensichtlich war in Russland (wie der Name des Albums schon sagt, wurde das Konzert in Moskau aufgenommen) ziemlich viel erlaubt, denn das Word CENSORED über den Hintergrundvideos kommt nur ab und zu mal vor und mich würde interessieren, was da dann noch zensiert wurde. Ich möchte jetzt gar nicht auf die Einzelheiten eingehen, aber die Videos zu z.B. Ladyboy, Fat oder Golden Shower sind dann wirklich eher FSK 16. Insgesamt gibt es 17 Songs in brillanter Qualität (sowohl Bild als auch Ton) und die Band (Peter Tägtgren war da noch an der Gitarre dabei) ist echt total in Spiellaune. Richtig cooles Konzert und die Songauswahl ist eher von der ‘härteren’ Sorte.
Lindenberg, Udo - Stark wie Zwei Live
Nun habe ich ja auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel und in meiner Jugendzeit habe ich öfters mal Udo Lindenberg gehört. Irgendwann ging die Musik aber ziemlich an mir vorbei und ich habe eigentlich nicht mehr weiterverfolgt, was der gute Udo in den letzten Jahrzehnten gemacht hat. Erst mit seinem neuesten Output 'Stark wie Zwei' hatte ich wieder Berührung mit seiner Musik und war ziemlich angetan von der Scheibe. Er hat einfach nichts verlernt. Und dass Udo Lindenberg auch immer noch ein brillianter Entertainer und Erzähler ist, kann man auf der Live-Doppel-CD 'Stark wie Zwei Live' erkennen. Und dass er in den letzten ich weiß nicht geschätzten 40 Jahren wirklich ein paar richtige Song-Perlen geschrieben hat, kann man auf diesem fast Best Of ... Album auch merken. Klar liegt sie Songauswahl hauptsächlich auf der 'Stark wie Zwei' (und auch die Gast-Sänger und Sängerinnen wie Jan Delay, Stefanie Kloß, Otto Waalkes und Helge Schneider, die ja teilweise auch auf der Studio-CD vertreten waren treten auf) aber auch ein paar richtig alte Perlen wie 'Mädchen aus Ostberlin', 'Sonderzug nach Pankow' oder auch die gute alte 'Andrea Doria' dürfen natürlich nicht fehlen. Ich ziehe auf jeden Fall den Hut vor dem Mann, was er in dem Alter noch leistet. Das Konzert gibt es auch auf DVD. Was die bessere Wahl ist? Keine Ahnung.
Little King - Virus Divine
Ich war etwas überrascht, als ich die CD 'Virus Divine' der texanischen Band 'Little King' in den CD-Player gelegt habe. Ist doch das Platten-Label Unicorn Digital doch eher für klassische Prog-Veröffentlichungen bekannt, die ab und zu auch ins jazzige abdriften. Liest man dann auch noch, dass die CD von keinem Geringeren als Terry Brown gemixt wurde, der u.a. für die geniale 'Moving Pictures' von Rush, die 'Still Life' von Fates Warning und auch diverse Tiles-CDs wie 'Window Dressing' oder 'Presents Of Mind' verantwortlich war, erwartet man eigenlich eine klassische Prog-Band. Aber (etwas) weit gefehlt. Klar, die Stimme von Band-Gründer Ryan Rosoff geht ab und zu (z.B. bei den genialen Songs 'Narcissus And Echo' und 'Peacemaker') voll in Richtung Rush, wobei die Songs eigentlich insgesamt an den kanadischen Dreier erinnern, was vielleicht auch daran liegt, dass 'Little King' die klassische Rush-Besetzung (also Gitarre, Bass, Schlagzeug) verkörpern. Aber irgendwie sind 'Little King' auch rockiger und eingängiger als Rush ohne auch nur eine Sekunde langweiliger zu klingen. Einziges Manko der CD ist leider die kurze Spielzeit von gerade mal 36 Minuten. Dafür kann man die Scheibe dann aber auch für nur schlappe 10 Dollar auf der Homepage der Band erwerben. Wer auf rushige Musik steht, sollte 'Virus Divine' auf jeden Fall testen. Die Band muss man sich merken, auch wenn sie ab und zu in Gitarren-Rock abdriftet.
Little King - Legacy Of Fools
Die letzte Veröffentlichung von Little King mit Namen 'Virus Divine', die im Jahr 2005 das Licht der Welt erblickte, habe ich ja schon auf meiner Homepage verewigt. Damals, um diese Review zusammenzufassen, habe ich die Musik mit Rush meets Gitarren-Rock beschrieben. Was sowohl am damaligen Producer, an der typischen Rush-Dreier-Besetzung und an der Stimme von Mastermind Ryan Rosoff lag. Ziemlich verständlich also, dass ich mich sehr gefreut habe, den neuesten Output 'Legacy Of Fools' in die Hände zu bekommen. Die Musiker sind komplett ausgetauscht worden. An den Drums sitzt jetzt Eddy Garcia (Ex-Ministry) am Bass spielt (ziemlich druckvoll und teilweise richtig kompliziert) Michael Esparza und auch ein Keyboarder namens Ruben Gutierrez veredelt 7 der 9 Songs. Nur Ryan Rosoff ist natürlich noch dabei. Klar, er hat ja auch alle Songs geschrieben. Textlich geht es auf der CD um 'alles was wir geerbt haben und und was wir bewusst hinter uns gelassen haben'. So geht es (im Song 'Legacy') um 4 Generationen Rosoff vom Großvater bis zu Ryan's Sohn, 'Prodigal Son' beschreibt familiäre Verbindungen, '202' beleuchtet den Bildungsstand in den USA (Rosoff ist High-School-Englisch-Lehrer), 'Mea Culpa' ist eine Bitte um Vergebung (na wer hätt's gedacht) und 'Collateral Damage' ein Song über den Irak-Krieg. Musikalisch sind Little King näher an den Gitarren-Rock gerückt. Das knallt schon ab und zu ganz heftig rein. Hört Euch nur mal den Opener 'Prodigal Son' oder 'Internal Smut' an. Aber auch die ruhigeren Töne, teilweise mit Violine und Cello (z.B. das Instrumental 'Moving On' können Little King ganz gut. Richtig gut tut der Musik aber auch der Einsatz des Keyboards, das die Songs im Vergleich zu 'Virus Divine' noch abwechslungsreicher machen. Wer mit dem Vorgänger schon seine Freude hatte, kann 'Legacy Of Fools' bedenkenlos kaufen. Little King - Anfänger sollten auf jeden Fall mit dem neuesten Output reinschmecken. Tolle Musik !! Veröffentlicht wurde die CD wieder bei Unicorn Digital. Little King sind aber auch auf MySpace vertreten. Einfach mal vorbeischauen und die Musik genießen.
Living Loud - Living Loud
Don Airey, Bob Daisley, Jimmy Barnes, Lee Kerslake, Steve Morse. Wer jetzt unwissend mit den Schultern zuckt, kann diese CD bedenkenlos aus seinem Speicher löschen. Wer sich sagt, ach ... den einen oder anderen Namen habe ich doch schon mal gehört, sollte mal ein Ohr riskieren. Und wer jetzt mit der Zunge schnalzt, sollte sofort zuschlagen. Denn genau was die Namen dieser Jungs versprechen, wird auf der CD auch gehalten. Wenn man sich überlegt, wo die alle schon mitgespielt haben (von Cold Chisel über Ozzy Osbourne, Gary Moore, Rainbow, Uriah Heep bis zu Deep Purple), kann man vielleicht ermessen, welcher musikalischer Background, welche Routine aber auch welch unterschiedliche musikalischen Einflüsse in dieser Melodic-Rock-Supergroup vorhanden sind. Gut, die Stimme von Jimmy Barnes ist vielleicht nicht die Beste unter der Sonne (denn gerade im Melodic-Rock-Bereich gibt es sicher noch ein paar richtige Überflieger wie z.B. Tony Martin), aber einen recht guten Gillan bringt er allemal hin. Richtig herausstechend ist aber die geniale Gitarrenarbeit von Steve Morse. Fans der o.g. Bands dürfen bedenkenlos zugreifen. Mir ist nur schleierhaft, warum die CD mit einem Kopierschutz versehen wurde. So Musik hört doch heutzutage eh niemand mehr, also ist die Gefahr des unerlaubten Brennens doch eigentlich eher niedrig.
Lonely Robot - Please Come Home (VÖ:20.02.2015) Arena-Gitarrist John Mitchell scheint es wohl zwischen den Veröffentlichungen seiner Stamm-Band etwas langweilig gewesen zu sein. Also kurzerhand Drummer Craig Blundell (Frost*) und Bassist Nick Beggs (früher Kajagoogoo !! und jetzt Lifesigns) geschnappt und geschwind eine sensationell gute CD eingespielt, die einfach runter geht wie Öl. Alle Songs wurden von John Mitchell geschrieben, und erinnern wenig an Arena sondern eher an seine anderen Bands wie Frost* oder Kino ... aber sie sind total melodisch, eingängig, manchmal recht hart und fett (z.B. God vs. Man) manchmal grandios proggig (z.B. das 8-minütige ‘Lonely Robot’, das teilweise an RPWL erinnert), und manchmal sowas von gefühlvoll (Human Being ... selten so eine schöne Ballade gehört ... mit Piano und Backing Vocals von Steve Hogarth sowie der Lead-Gitarre von Nik Kershaw ... so genial). Aber auch das Duett mit Heather Findlay (Ex Mostly Autumn) ‘Why Do We Stay’ ist grandios. Obwohl die Scheibe eigentlich so ‘einfach’ ist, läuft sie bei mir noch immer rauf und runter. Muss man unbedingt haben!!!
Lord, Jon - Beyond The Notes
Auch wenn es mit Prog- oder Rock-Musik überhaupt nichts mehr zu tun hat: Nur zur Info möchte ich erwähnen, dass Ex-Deep-Purple Keyboarder Jon Lord mitnichten seinen Ruhestand genießt und an irgendeinem einsamen See ne Runde angelt. Nein nein ... den nach seiner 1998er-Scheibe 'Pictured Within', die vielleicht die Wenigsten kennen werden und auch schon recht interessant war (wobei das Teil eher klassische Musik beinhaltet und mit ein paar Gesangs-Stücken von Sam Brown und Miller Anderson 'aufgewertet' wurde), gibt es jetzt im Jahr 2004 einen weiteren Output im gleichen Stil, also viel klassische Musik (gespielt von Jon Lord am Piano und Keyboard, Bergen von unterschiedlichen klassischen Musikern und mehr (z.B. Thys van Leer an der Flöte) oder wenigen 'modernen' Künstlern. Ob's gefällt, ist natürlich wie immer Geschmacksache. Auf ein 'kleines' Detail möchte ich aber hinweisen. Denn neben den schon erwähnten Sam Brown und Miller Anderson, die auch bei 'Beyond The Notes' wieder ein paar wenige Songs veredeln dürfen, ist dieses Mal auch keine Geringere als Frida (von Abba) dabei, die wohl mit Jon Lord befreundet ist und nur deswegen ein Stück gesungen hat ... übrigens mit absolutem Gänsehaut-Feeling. Alleine schon wegen diesem Song 'The Sun Will Shine Again' lohnt sich der Kauf der CD. Aber einen Wermutstropfen hat die CD, denn sie ist lächerlicherweise kopiergeschützt und hat nen eigenen Player für CD. Keine Ahnung, wie man auf die Idee kommen kann, da nen Kopierschutz draufzupacken ... das kaufen sich doch eh nur die oberharten Fans.
Loso - Rock & Roll
Gast-Kritik von Georg Lögler
Spielzeit : 55:46 Plattenfirma/Vertrieb : More Music / Thailand Import
LOSO sind die bekannteste Rock-Band in Thailand und verkaufen Millionen an Tonträgern in ihrem Heimatland und haben vom Bekanntsheitgrad her dort den Status wie PUR in Deutschland : Jedes Kind kennt LOSO und es ist unmöglich in Thailand nicht mit der Musik des Trios in Berührung zu kommen. Das vorliegende 5. Album der Band erschien zwar schon im Buddhistischen Jahr 2042 (try to figure that out !), sollte aber hier endlich mal gewürdigt haben. Sekson Sookpimay, der kreative Kopf, Sänger und Gitarrist hat wieder 12 überzeugende Kompositionen mit seinen Mitstreitern Nattapon Sontaranu (Bass) und Kittisak Khoat-Kam (Drums) abgeliefert, wobei sich Rockstücke mit Balladen die Waage halten. Sogar Progressiv-Elemente kommen im 6. Song zum Einsatz. Es sind speziell die ruhigeren Songs, die das fantastische Talent und Gespür für Melodien von Sek beweisen und mich immens beeindrucken ! Ja, der Satz ist mehr als wahr: "Music is an universal language" – obwohl ich textlich nichts verstehe, gehören diverse Songs von LOSO, von denen ich nicht einmal weiss, wie sie heissen, zu meinen all-time faves ! Und...nennt die Jungs einfach Sek, Klang und Yai – in Thailand hat jeder einen nickname ! Die CD kann bei http://thaicdnow.com für 8 Dollar (+ Porto) bestellt werden. Die folgende Site benötigt allerdings Thai-Fonts: www.grammy.co.th/contact/index.html
Loso - The Red Album
Gast-Kritik von Georg Loegler:
Diese Review erscheint u.a. für Willi aus Wien wegen seiner Resonanz an den Betreiber dieser Homepage ! ( Hallo, du Sid Vicious Freak !) Denn nicht nur ihn, sondern Hundertausenden von Thailändern hat die "neue" LOSO erfreut ! ( Ok, sie erschien im Oktober 2001 unserer Zeitrechnung) Man würde wohl JEDER westlichen Band ein Plagiat vorwerfen, wenn sie diesen Namen als Albumtitel wählen würde. Die BEATLES haben sozusagen ein lifetime copyright darauf. Aber im Land der Freien ist alles ein wenig anders und LOSO legen hier tatsächlich ihr bisher filigranstes Werk vor und haben sich stilistisch enorm ausgeweitet : Da erscheint ein Saxophon, ein Violoncello, Streicher und auch der alte Kochtopf ( ihr kennt ihn von MOETLEY CRUE‘s "Too fast for love"...) ist mittlerweile in Südostasien gelandet : Tok, tok, Tok.... Beeindruckend dass ein Trio solch eine Vielfalt an Stilen vorträgt. Es sind wieder ein paar melancholisch gehaltene eingängige Songs dabei, die sofort in den Kopf gehen- und die man sicherlich sofort mitsingen könnte, verstände man nur die Sprache. Ein weiterer Song – natürlich habe ich wieder das Problem, dass ich die Songtitel nicht nennen kann, da alles in Thai geschrieben ist – ist recht spassig : er hat einen schon fast reggae-mässigen Touch und Sek muss während er singt selbst öfters lachen. Ein ander Song, die Mega-Ballade ist ein Best-Seller in Thailand und die Laser-Karaoke Bildplatten sind rund um den Globus im Einsatz : erst letzte Woche habe ich diese fantastische Ballade (mit Geigenbegleitung) im Asia-Karaoke in Mannheim gehört bzw gesehen. Mittlerweile habe ich die Band schon einige Male vergebens kontaktet- aber ich glaube nicht, dass sie nicht wollen, ich denke sie können nicht und der Empfänger versteht einfach kein Englisch. Vielleicht habt ihr ja mehr Glück : www.losociety.com ( Ich sehe nur Rot, aber ok, ich habe ja auch kein Flash Plug in). Special Thanks an Yum, die mir die Cassetten- Version zur Verfügung stellte.
Lost Weekend - Presence of Mind
GAST-KRITIK VON MICHAEL DOSTER
Au Backe! Was ist denn das? Lost Weekend heißt die Truppe - kennen tut sie so gut wie kein Mensch. Also sind wir doch mal gespannt - point music ist ja auch eher für den rockigen mainstream-Bereich bekannt: CD in den Player, Lautstärke irgendwo zwischen "Nachbarn ärgern" und "Haus abbrechen" eingestellt und warten, was da so kommt: Das erste Lied "Holding on" haut gleich mächtig rein - ein fetter Gitarrensound bebt durch den Raum, das hört sich doch gleich mal relativ vielversprechend an. Weiter zum zweiten und zum dritten Lied: Hört sich irgendwie an, wie "gerade schon gehört". Viertes Lied: kennt man alles irgendwie schon. Der Sound ist kompakt und ohne Höhen - die Dynamik ist ungefähr gleich 0, jeder Titel ist von vorne bis hinten "full-power" abgemischt, vielen Dank! Der 5. Track bietet ein eher ruhiges, balladenähnliches Stück - das läßt sich hören (wenn man den schlechten Sound mal ignoriert...). Nach dem inhaltsschweren Namen dieses Stücks "The Best Is Yet To Come" bin ich dann doch etwas gespannt. Aber leider geht's in alter Tradition weiter: Auch die folgenden Lieder besitzen das gleiche Strickmuster - 2 Strophen Gesang, ein kurzes Zwischenspiel, eine weitere Strophe Gesang. Die Keyboards beschränken sich auf eine ausgewählte Anzahl an Akkorden, die Gitarrenfraktion bemüht sich in jedem Stück einmal um ein kurzes Solo im Zwischenspiel - zugegebenermaßen fällt David Thompson mit seinem Gitarrenspiel immer wieder auf, da könnte man wohl mehr daraus machen. Insgesamt ist es zwar kein "verlorenes Wochenende", aber man kann sich auch die 11 mal 3 1/2 bis 5 1/2 Minuten Standard-Rock aus England getrost sparen, sonst wird's zumindest eine "verlorene Stunde".
Lost World - Trajectories
Eine richtig interessante Scheibe aus Russland kommt von der Band 'Lost World', die endlich auch mal eine Homepage in Englisch hat. Eigentlich gehören zu der Band drei klassisch ausgebildete Musiker (Alexander Akimov -Piano-, Vassily Soloviev -Flöte- und Andrii Didorenko -alle möglichen Saiteninstrumente-), die sich mit Sänger Alexei Rybakov ergänzt haben (wobei nur auf 5 der insgesamt 14 Songs gesungen wird ... und das auf Russisch, wobei aber im Booklet die englische Übersetzung nachzulesen ist). Irgendwie kommt es mir so vor, als ob die Songs mit Gesang so als kleine Ruhepause zwischen den wirklich fetten, proggigen und meist recht komplizierten Instrumental-Teilen platziert wurden, denn irgendwie ist da musikalisch so überhaupt kein Zusammenhang zu erkennen. Aber die Instrumental-Tracks haben es so richtig in sich. Klassische Parts wechseln sich ab mit elektronisch-modernem Zeug, fetter Prog im Stile von King Crimson wird gepaart mit Artrock wie z.B. von Poor Genetic Material. Und alles perfekt gespielt und toll produziert. Ich kann nur hoffen, dass es die Scheibe bald in Deutschland zu kaufen gibt (leider ist mir zur Zeit keine Bezugsmöglichkeit bekannt, weil die Homepage der Band verweist nur auf zwei russische Internet-Shops). Interessant ist's allemal.
Low Budget Orchestra - Extraordinary
'Low Budget Orchestra' ist das Ein-Mann-Projekt des finnischen Multi-Instrumentalisten Mikko Muranen. Sein Erstlingswerk 'Extraordinary' wurde zwischen Oktober 2004 und Dezember 2005 aufgenommen und 2006 dann in Eigenregie veröffentlicht. Mikko Muranen macht instrumentalen Progressive-Rock, wobei die meisten Songs, die alle so zwischen 4 und 6 Minuten lang sind, vor allem von der fetten Gitarre leben, die locker von Steve Vai oder Eddy Van Halen sein könnte. Aber auch zarte Vergleiche zu Liquid Tension Experiment sind nicht von der Hand zu weisen. Dass Mikko Muranen aber nicht nur ein begnadeter Gitarrist sondern auch ein hervorragender Keyboarder ist, wird mehrfach (wie z.B. beim dritten Song 'Less Beautiful') deutlich. Kurzweiliger können 53 Minuten instrumentaler Prog-Rock kaum sein, denn die CD wird nicht eine Minute langweilig. Mehr Infos, MP3-Files sowie viele Ausführungen des Künstlers zu den einzelnen Songs gibt es unter www.lowbudgetmusic.com. Auf dieser Homepage kann nach vorherigem E-Mail-Kontakt für zur Zeit 7 Euro (!! Schnäppchen !!) direkt bei Mikko Muranen bestellt werden. Schaut einfach mal auf der Homepage vorbei und macht Euch ein eigenes Bild. Mir gefällt es.
Low Budget Orchestra - The Second Best
Der finnische Multi-Instrumentalist Mikko Muranen, Kopf und einziger Musiker des 'Low Budget Orchestras' hat mal wieder seine kreative Ader spielen lassen und beglückt den Liebhaber des instrumentalen Progs mit weiteren 8 Songs auf seiner neuen CD 'The Second Best'. Sein Erstlingswerk 'Extraordinary' von 2006 war ja schon richtig gut. Aber 'The Second Best' setzt noch einen drauf. Herrliche Gitarren über Keyboard-Teppich, tolle, treibende Rhythmus-Arbeit. So stellt man sich modernen instrumentalen Prog vor. Und immer ein Händchen für einen Hauch von Melodie, die einem dann nicht mehr aus dem Kopf geht. Und auch 'The Second Best' erinnert ein bißchen an 'Liquid Tension Experiment', und das heißt ja schon viel. Wer die erste CD von Mikko Muranen nach meiner Review schon gekauft hat, wird bestimmt sofort die neue Scheibe haben wollen. Und auch 'The Second Best' ist über die Homepage von Mikko Muranen für schlappe 7 Euro (!!) zu bestellen. Auf der Page einfach auf 'News' klicken, dann ein bißchen runterscrollen (auf 8. November 2008) und dort nach 'amazingly low price' suchen. Lohnt sich auf jeden Fall. Vor allem weil auch die Produktion richtig fett gelungen ist. Freunde der instrumentalen Musik MÜSSEN das Teil haben. Alle anderen können auf der Homepage ein paar Soundfiles anhören und sich überzeugen lassen.
Low Budget Orchestra - Innerstellar
Der finnische Alleinunterhalter bzw. Multiinstrumentalist Mikko Muranen beglückt uns mit ‘Innerstellar’ schon mit seinem dritten Album (die Vorgänger-CDs sind natürlich auch auf meiner Homepage vertreten) und auch hier liefert Mikko im Alleingang ein tolles instrumentales Album ab, das wie immer vor allem von einem tollen Keyboard-Teppich und fetten Gitarren-Soli lebt. Hatte ich die Vorgänger-CDs ein bißchen mit ‘Liquid Tension Experiment’ verglichen, kommt man auch bei ‘Innerstellar’ auf diesen Gedanken, obwohl der neueste Output noch ein bißchen melodischer oder besser gesagt songorientierter geworden ist. Geht der Opener ‘Dance Of The Pleiades’ noch so richtig frickelig ab, kommt ‘From Mars To The Stars’ schon sehr viel ruhiger daher. Wunderschöner Song. Und auch die noch folgenden sechs Songs wechseln sich genauso ab ... also zuerst mitzappeln und dann was zum erholen. Leider ist die CD schon nach 47 Minuten vorbei, aber lieber von vorne bis hinten interessant und ohne Durchhänger als mit noch irgend welchem Füllmaterial versehen damit die Spielzeit verlängert wird. Mit ‘Innerstellar’ ist Mikko Muranen auf jeden Fall mal wieder ein tolles Instrumental-Album gelungen, das ich jedem Prog-Freund nur ans Herz legen kann. Zu erwerben ist das Teil über die Homepage von Mikko für zur Zeit schlappe 10 Euro (innerhalb von ganz Europa) und auch die 2 Vorgänger können dort noch bestellt werden. Lohnt sich !!
Lucassen, Arjen Anthony - Lost In The New Real
Was hat der Mann schon alles gemacht? Ayreon, Stream Of Passion, Guilt Machine, Ambeon und Star One fällt mir da so auf die Schnelle ein. Und jetzt gibt es (nachdem die erste CD unter seinem eigenen Namen nicht wirklich gut gelaufen aber auch schon ewig her ist) endlich mal wieder eine Scheibe unter ‘Arjen Anthony Lucassen’. Im Gegensatz zu seinem aufwändigen Projekt Ayreon wurde bei ‘Lost In The New Real’ vollkommen auf Gast-Sänger und Gast-Sängerinnen verzichtet sondern Arjen sing alles selbst (nur als Background-Sänger ist ein gewisser Wilmer Waarbroek genannt) und das gar nicht so schlecht. Es ist aber auch noch ein ganz interessanter Mann als Erzähler dabei, nämlich kein Geringerer als Rutger Hauer (bekannt vor allem aus dem Film ‘Blade Runner’), der übrigens auch in den Niederlanden geboren wurde. Auch wenn mich der Anfang der CD ganz stark an ‘Scenes From A Memory’ von Dream Theater erinnert (da spricht ja der Psychiater zur Hauptperson) geht’s bei ‘Lost In The New Real’ nicht um einen ungelösten Kriminalfall sondern darum, dass der Protagonist Mister L. (natürlich Herr Lucassen) in der heutigen Gegenwart eingefroren wurde und in einer fernen Zukunft wieder aufgetaut wird. Und spannend sind dann die Fragen, ob er in der Zukunft zurecht kommt und wie die Wissenschaft, Technologie und vor allem die Gesellschaft sich verändert hat. Begleitet wird Mister L. dann eben von seinem Psychiater Dr. Voight-Kampff ... und der wird von Rutger Hauer‘ gespielt. Interessante Geschichte und viel verraten will ich überhaupt nicht. Musikalisch geht es nicht ganz so bombastisch zu wie z.B. bei Ayreon, auch nicht so düster wie bei Guilt Machine. Trotzdem ist ‘Lost In The New Real’ auch nicht so weit weg von seinen anderen Babys. Es wird gerockt, geproggt, zwischendurch gibt’s ein bißchen Folk, und ab und zu wird’s auch recht power-poppig. Aber die 47 Minuten werden nicht eine Minute langweilig. Von daher kann die Scheibe uneingeschränkt empfohlen werden. In der limitierten Doppel-CD-Version gibt es dann noch ein paar Songs, die zwar auch für die CD geschrieben wurden, es aber nicht ganz geschafft haben sowie einige Cover-Versionen von Pink Floyd über Led Zeppelin und Alan Parson’s Project bis Frank Zappa. Und die sind teilweise richtig interessant. Zwei CD-Rom-Tracks runden das ganze dann auch noch ab.
Lunarsea - Route Code Selector
Wieder mal eine recht heftige CD aus Italien. Die Band um die Gründungsmitglieder Fabiano Romagnoli, Cristian Antolini und Stuart Franzoni besteht schon seit 2003 und nach diversen Promo-CDs Line-Up- und einigen Label-Wechseln sind die Jungs nun beim italienischen Label Punishment 18 Records (der Name sagt ja schon alles) gelandet und haben jetzt die vorliegende CD veröffentlicht. Klar ist die Musik von Lunarsea nicht gerade was für verwöhnte Prog-Ohren, denn sie selbst beschreiben sich als Death Metal - Band. Aber so 'schlimm' ist's dann doch nicht. Mich erinnern die Songs sehr stark an 'In Flames', und das will ja schon was heißen. Und das sowohl in kompositorischer Hinsicht als auch an der Art des Gesangs, des Drummings, der teilweise mehrstimmigen Refrains. Natürlich sind auch ein paar böse Growls dabei, aber wen stört das schon, wenn man bedenkt, dass Opeth auch als Prog-Band durchgeht. Wer mal (so wie ich heute) einen Scheiß-Tag im Geschäft hatte und sich mal ein bißchen abreagieren muss, könnte es bedenkenlos mit 'Route Code Selector' probieren. Das hilft auf jeden Fall. Wer auch auf härtere Mucke steht, sollte Lunarsea auf jeden Fall mal antesten. Mehr Infos gibt es auf der Band-Homepage.
Lunatica - The Edge Of Infinity
Eine für mich ganz neue Band kommt aus der schönen Schweiz, hat mit Andrea Dätwyler eine mehr als überzeugende Sängerin an Bord und wenn man den Beipackzettel der CD durchliest, stößt man auf so bekannte Namen wie Sascha Paeth (u.a. bei Rhapsody, Kamelot und Angra an den Reglern, der einen Song geschrieben und die CD produziert hat), John Payne (Ex-Asia und jetzt GPS mit einem Gast-Auftritt), Amanda Sommerville als Background-Sängerin bei einem Lied (wer sie nicht kennt sollte unbedingt meine Aina-Kritik lesen) oder auch kein Geringerer als Dieter Meier (Yello), der das Intro spricht (die Stimme ist einfach Gänsehaut pur). Musikalisch würde ich Lunatica so ein bißchen in die Richtung Blackmores Night ohne den Mittelalter-Touch bezeichnen, denn die Stimme von Andrea Dätwyler geht doch häufig in die Richtung Candice Night, die aber auch etwas härtere oder auch bombastische Sachen singen kann, ohne in die Richtung Nightwish abzudriften oder zu kopieren. Herausragend auf der CD sind vor allem das Titelstück (fette Nummer), 'Who You Are' (die Musik stammt dabei von Carl Falk und Sebastian Thott, die schon für die gute Britney Spears und Westlife !!) gearbeitet haben, (nette radiotaugliche Nummer), Out! (von Sascha Paeth), natürlich 'Song For You (mit John Payne ... herausragend) sowie der Long-Song 'EmOcean' (mit knapp 9 Minuten schon fast ein Prog-Song). Alles in Allem eine mehr als schöne CD, die viel zu schnell zu Ende geht und für die ich einen Kauftipp abgeben kann. Wer die CD hier im Handel nicht finden sollte, kann sich an Werner Wachtarczyk wenden, der die CD dann direkt aus der Schweiz für 20 Euro samt Porto verschickt (einfach Mail an Werner Wachtarczyk (Hier klicken für E-Mail) schicken und nachfragen).
Lurid Dawn - Never Meant It To
Ein Newcomer aus Ost-Deutschen Landen ist mir in Form der Band 'Lurid Dawn' auf den Schreibtisch respektive in den CD-Player geflattert. Die Band selbst beschreibt ihre Musik als 'Progressive Deathmetal' und ich denke, dass sie dabei gar nicht mal so falsch liegen. Nun ist Death Metal ja nicht unbedingt mein Haupt-Gebiet (im Gegenteil, normalerweise kann ich sowas wegen dem ewigen Gegrunze eigentlich nicht lange am Stück hören), aber da in der Beschreibung ja auch das Wort 'Progressive' mit drin ist, könnte es ja trotzdem was sein. Nach dem ersten Hören der Maxi-CD mit einer Länge von knapp über 27 Minuten und insgesamt 6 Songs dachte ich schon ... ganz schön harter Tobak, denn auch wenn's nicht wirklich gegrunzt ist (man versteht sogar ab und zu mal ein paar Text-Passagen ohne im Booklet mitzulesen), werden einem da schon ein paar ganz heftige und schräge Riffs um die Ohren gehauen. Aber nach mehrfachem Durchlauf bleiben einige Passagen sogar in einem 'verwöhnten Prog-Ohr' hängen. Irgendwelche Vergleiche mit andern Bands möchte ich (in Unkenntnis dieses Musikgebietes) mal nicht machen. Macht Euch selbst ein Bild von der Musik. Links gibt es auf der (provisorischen) Homepage der Band. Dort gibt's auch eine Möglichkeit zum bestellen der CD.
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